yogya 2.0

Tag 29: Der ölige Strand

Für heute stand nun Strand auf dem Plan, da wir diesen Plan ja leider gestern aufgrund des Handyunglücks nicht mehr durchführen konnten. Mit dem Roller ging es von Yogya aus gen Süden. Innerhalb einer Stunde waren wir am Pantai Parangtritis. Das Örtchen und der Strand waren nicht das Gelbe vom Ei, hatten sie doch ihre besten Zeiten scheinbar schon hinter sich. Dennoch war es für einen Entspannungstag ganz nett. 20181010_1257354693714081680091114.jpgAls wir am Strand ankamen, war es noch recht früh am Morgen und dementsprechend menschenleer. Am Strand standen Quads herum, die man sich für eine Spritztour ausleihen konnte. Auch Pferde warteten darauf ausgeritten zu werden – obwohl es sich eher um Kutschen handelte, mit denen die Halter darauf warteten, ihr Geld zu machen. Sonnenschirme konnte man für 25.000 IDR [1,50€] pro Tag mieten. Auch wir gönnten uns einen, um uns vor der Sonne zu schützen – das Sonnencreme-Dilemma bestand ja immer noch. Aber bevor wir uns dem Meeresrauschen, dem Sonnen(schirm)baden und dem Meerwasser widmeten, aßen wir erstmal noch etwas. Schließlich hatten wir ja noch nichts gefrühstückt, sondern sind direkt vom Bett auf den Roller gesprungen (es war eher ein Dreisprung als ein einfacher Weitsprung). Selbst an ein zumindest in Ansätzen westliches Frühstück war in diesem Örtchen nicht zu denken. Ähnlich gestaltete sich das Ganze mit Englisch und den Namen der Gerichte. Für Pumba ist das Thema Essen ja sowieso unproblematisch. Er probiert alles aus, ist neugierig und kann super Dartpfeile auf eine Speisekarte werfen – ihm schmeckt es eigentlich immer. Für Mona gestaltet sich die Essensfindung immer etwas schwieriger. Aber was soll’s. Somit gab es mit ‚Mie Goreng‘ ein indonesisches Frühstück, was man ja auch zu Mittag und Abend hier in indonesien isst – also eigentlich immer.
Nach der warmen indonesischen Frühstückserfahrung, die auch gar nicht mal schlimm für Mona war (ihr blieb ja auch nichts anderes übrig), wurden wir mit einem ekelhaften Niesen im Nachbarrestaurant verabschiedet (Pumba meinte, er hätte noch nie ein schauderigeres Niesen gehört, ein Glück, dass wir nicht dort gegessen haben, es hätte sich schön mit dem Ventilator verteilt). Nun ging es unter den Sonnenschirm. Dort fiel Mona auf, dass sie auf dem Weg über den Sand in irgendetwas Klebriges getreten war. Sie versuchte es im Meer abzuwaschen, doch dadurch hatte sie es jetzt auch an den Händen.

Es ging einfach nicht gut ab. Es stellte sich heraus, dass es Öl von den Quads war, die hier am Strand hin und her fuhren. Mona ging zu einem der Quadstände, mit der Hoffnung, dass sie dort ein Mittel hatten, um das Öl von ihren Händen und Füßen abzubekommen. Die Kommunikation gestaltete sich hier auch etwas schwierig, aber die Männer beim Verleih wussten schnell Bescheid. Sie hatten zwar auch kein gescheites Mittel, um die Ölflecken wegzubekommen, waren jedoch sehr bemüht. Somit wurden Hände und Füße von Mona mit Benzin aus einem Quad gesäubert. Der Lappen wurde in den Tank des Quads gehalten und die Haut betupft. Es ist auf keinen Fall eine gute Lösung am Meer, wie auch das Öl an sich.
Der Sand am Parangtritis war in der Mittagshitze glühend heiß und überall waren Ölflecken auf dem Sand zu erkennen – sehr schade. 20181010_1036173507338070069054741.jpgAuch Pumba hatte mittlerweile Öl an seinen Füßen. Immer mehr Locals vergnügten sich am Strand, wir waren als Touris deutlich in der Unterzahl, aber so etwas gefällt uns ja auch.
Bevor wir uns am frühen Nachmittag wieder Richtung Yogya aufmachten, ging Mona noch etwas an der Promenade mit den kleinen Shops entlang. Währenddessen vertrieb Pumba sich die Zeit doch tatsächlich mit kleinen Sportaktivitäten unter unserem Sonnenschirm.
Nach diesem erholsamen Tag am Strand machten wir uns auf, um am Bukit Bintag wieder einmal einen Sonnenuntergang zu betrachten. Auf dem Weg zu diesem Hügel wurden die Straßen mit jeder Kreuzung, die wir passierten, immer kleiner und holpriger. Demnach wurde es irgendwann Zeit, dass wir das Ziel erreichten, bevor es bald gar keine Straßen mehr gab. Dort angekommen, hatten wir eine wundervolle Aussicht auf Yogya und sein östliches Umland. In einem Warung – davon gab es auf diesem Hügel sehr viele – bekamen wir ein richtig gutes Essen.

Auch wenn der Maiskolben eine wahnsinnige Schärfe hatte und unsere vom Strand ausgetrockneten Lippen nur noch brannten. Das Essen war sogar so gut, dass Mona noch einen weiteren Maiskolben bekam, obwohl sie einen Eistee-Orange bestellt hatte. ‚Jagung‘ (Mais) und ‚Jeruk‘ (Orange) sind halt auch sehr ähnlich. Wir genoßen den Abend und beobachteten die Lichter der Stadt.

Pumbas Toilettenbesuch im Warung gestaltete sich als sehr akrobatisch. Da wir die Schuhe vor dem Essensbereich im Warung ausziehen mussten, hieß es auch barfuß zum WC zu gelangen. Aufgrund seiner Schnittwunde und der damit noch immer verbundenen Angst des Zehverlustes durch Infektion sowie der allgemeinen hygienischen Situation, wollte er seine Füße nirgendwo hinsetzen, wo es nass am Boden war. Nicht ganz einfach, aber dank turnerischer Basiskenntnisse irgendwie machbar.
Als wir gingen, bekam Mona von Pumba drei Küsse auf die Schnüss. So war zumindest Pumbas Plan. Doch von diesen Dreien traf aber nur einer wirklich sein Ziel. Monas Kommentar zu diesen Küssversuchen traf Pumba tief: „Kein Wunder, dass du letzte Saison kein Tor geschossen hast.“… Uppss… Das tat weh, denn bei Pumba handelte es sich um die erste Saison jemals, in der er ohne ein Tor auskommen musste. Nicht einmal ein Eigentor. Und dann sowas. Autsch.
Nach dem langen Tag hätte die gut halbstündige Fahrt zum Homestay auch nicht viel länger sein dürfen, kamen gegen Ende doch ungewohnte Unkonzentriertheiten im indonesischen Straßenverkehr hinzu. Doch alles ging gut, wir haben nur einmal unseren Spiegel gegen einen anderen Spiegel beim Vordrängeln an der Ampel touchiert und eine Ausfahrt verpasst.
Im Homestay ging es schnell unter die Dusche, damit Pumba sich seine Ölflecken abwaschen konnte, bzw. eher mit unserem Taschenmesser abschaben musste. Den restlichen Abend wollten wir mit Bier und Bloggen verbringen. Da aber der Kühlschrank unserer Unterkunft leider leer war, wurde dann nur gebloggt. Außerdem war der Weg zum 100m entfernten Supermarkt dann doch irgendwie zu weit.

Tag 30: Wassertempel

Am nächsten Morgen wurden wir von einer kleinen italienischen Küchenparty geweckt, was aber nicht weiter tragisch war, hatten wir doch schon unseren Wecker verpasst bzw. einfach erstmal weitergeschlafen. Jetzt standen wir dann aber doch auch mal auf und brachten unseren Roller wieder zu seinem Besitzer zurück. Auf dem Weg zur Transjogja-Haltestelle aßen wir noch etwas Kleines in einem Café an der Universität und gönnten uns einen Thai Tea. 20181011_1153174606722679682079053.jpgDa die Kassiererin an der Haltestelle kein ausreichendes Wechselgeld für uns hatte, musste Pumba schnell in einem nahen Supermarkt fragen, ob sie uns einen großen Schein wechseln könnten. Hier hatten er dann schließlich nach zweimaliger weiterer Verkleinerungsbitte auch die passenden Scheine dabei, sodass wir unsere Bustickets bekamen, selbst wenn jetzt im Supermarkt nicht mehr viel Wechselgeld war. Sorry. Wir stiegen etwas früher aus, wollten wir doch noch in einem Bahnhof unsere nächsten Zugtickets nach Jakarta reservieren und bezahlen. Nachdem wir ewig um das abgesperrte Gelände herumgelaufen waren, um den kleinen Eingang zu finden, stellte sich leider heraus, dass wir zwar die Tickets buchen könnten, jedoch noch keinen Check-In machen könnten, da dieser nur am abfahrenden Bahnhof möglich wäre. Wir dachten also, wir hätten den Weg umsonst auf uns genommen, wenn wir so oder so noch zu dem anderen Bahnhof mussten, doch ein Supermarkt, der sich 2 Blocks weiter befand, lehrte uns eines Besseren. Wir glaubten eigentlich schon nicht mehr daran und gingen nur sporadisch noch hier oder da nach Sonnencreme schauen, da fanden wir hier in der Abgeschiedenheit doch tatsächlich diesen einsamen Supermarkt, der für uns noch 2 Tuben Sonnencreme mit LSF 30 bereithielt. Der Preis hierfür war nicht nur akzeptabel, sondern wirklich gut. So zahlten wir pro Tube mit 100ml nur 22.000 IDR [1,32 €], also teilweise nur 5-10% der Preise, die wir bisher gefunden hatten. Und sogar von Nivea. Ein Traum. So konnten wir nun bester Stimmung zum Taman Sari fahren.

Unsere Stimmung vermieste sich auch nicht mehr, als der Bus, den wir eigentlich nehmen wollten uns nicht mitnahm. Der Schaffner meinte, die andere Linie wäre besser für uns. Also ließ er uns nicht herein und der Bus fuhr ohne uns fort. Was aber, wenn wir doch lieber mit dieser Linie gefahren wären und bewusst eine Stunde länger durch die Stadt fahren wollten? Unverschämt. Hier ist wohl kein Kunde König. So mussten wir mit dem nächsten Bus fahren, der uns innerhalb von 20 Minuten zur geeigneten Bushaltestelle fuhr. Der Taman Sari ist ein Komplex von Gebäuden des Sultans, vorwiegend für Touristen aufgrund des Wasserpalastes interessant, wo der Sultan früher zu baden und Ruhe zu finden versuchte.

Zudem gab es alte Schlafgemächer und Küchen sowie eine Moschee zu sehen. Alles aus vergangenen Zeiten und heute unbenutzt. Das Ganze war zwar schön anzusehen, aber auch nichts Besonderes, sodass wir das Gelände verließen und der Mittagshitze überließen. Der eigentliche Palast des Sultans hatte mal wieder geschlossen, weshalb wir nicht die Stufe sehen konnten, über die Helmut Kohl einst stolperte. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zur Marlioboro Street und fanden unterwegs ein Postamt mit Postkartenverkäufern davor. So wurden wir quasi dazu eingeladen, einige Postkarten und Briefmarken zu besorgen.

Da unsere Füße uns aber wirklich nicht mehr allzu weit tragen wollten, kehrten wir zum Essen in ein Restaurant ein. Ein chinesisches Restaurant, das uns erst zusagte, verließen wir dann doch nach Ansicht der Speisekarte wieder und noch bevor ein Kellner die Getränke aufnehmen konnte.20181011_1653454828219839558028264.jpg Also gab es ein Nasi Goreng in einem günstigeren Restaurant. Neben diesem gab es eine Menge Eistee für uns verdurstenden Touris.
Unsere Füße hatten leider immernoch keinen Feierabend, mussten wir ja noch an dem anderen Bahnhof vorbei, um unseren Sitzplatz einzuchecken und damit nicht 60 Minuten vor Abfahrtszeit bereits am Bahnhof sein zu müssen. Danach konnten wir dann wieder mit dem Bus zurück zum Homestay fahren, als denn mal ein Bus kam und Monas Blasenchallenge nicht ins unermessliche Anwachsen ließ. Auch für Pumba wurde es am Ende knapp zurückzukommen, nicht jedoch, bevor wir nicht etwas Obst für den nächsten Morgen an der Straße gekauft hatten.20181011_1801005517131572120080826.jpg
Im Homestay erfuhren wir auch davon, dass es am frühen Morgen ein weiteres Erdbeben gegeben habe, das auf Bali und Java spürbar war. Wir hatten davon jedoch nichts gemerkt, waren wir in Yogyakarta doch knapp außerhalb der eingezeichneten Zone, in der man es wahrgenommen habe. Wir hoffen, dass es auch allen Anderen gut geht, die wir zuletzt kennengelernt haben (und allen Anderen natürlich auch), waren die Berichte aus Sulawesi doch wirklich unschön einige Tage/ Wochen zuvor.
Am Abend kam es während unserer nächsten Netflix-Session zu einem rund 90-minütigen Stromausfall. Mit diesem fielen nicht nur unsere Ladegeräte weg, auch die Klimaanlage machte keinen Ton mehr. Dieser Umstad ließ Mona ’not amused‘ zurück, doch was sollten wir tun. Unser Host wünschte sich wohl auch lieber früher als später den Strom zurück. Kurz vorm Einschlafen sprang die Klimaanlage aber glücklicherweise wieder an, sodass wir in angenehmen Temperaturen einschlafen konnten.

Tag 31: Mal „nichts“ tun

Der Tag startete mit einem Obstteller und griechischem Yoghurt um 11 Uhr. Wirklich etwas vor hatten wir sowieso nicht für diesen Tag, außer Pläne zu schmieden für unseren Aufenthalt in Jakarta und ersten Ideen zu sammeln für Malaysia.

So planten und organisierten wir, schrieben Postkarten und genossen auch einmal Nichts zu tun, bis unser Hunger uns zum späten Mittagessen kurz auf die Straßen zog. Nach einem Hähnchensnack ging Mona zurück zur Unterkunft. Pumba hingegen noch in einen Barbershop, dem ‚TwinMonkeys‘, um sich die Mähne stutzen zu lassen.

Sein erster Friseurbesuch außerhalb Europas war lustig und interessant, konnte sein Friseur doch auch quasi kein Englisch. Mit dem Ergebnis war Pumba dann jedoch sehr zufrieden, Mona war es auch, alles war also gut. Auch am Nachmittag passierte nicht viel Erzählenswertes. Wie gesagt, wir genossen das Nichtstun und das Planen und Recherchieren.
Den Tag und somit unseren Yogya-Aufenthalt ließen wir letztlich bei dem Italiener ausklingen, bei dem es einige Tage zuvor einen griechischen Salat (Mona) bzw. eine griechische Pizza (Pumba) gab. Heute gab es dann letztlich das Selbe, nur diesmal nicht griechisch, sondern mit ehemaligen Meeresbewohnern. Monas Salat war mit Thunfisch gespickt, Pumbas Pizza mit Lachs. Das Essen und die hiesige Atmosphäre waren einfach toll und wir genossen es hier.

Das gemütliche Ende fasste unseren Wochenaufenthalt in Yogya ziemlich gut zusammen. Es war stets recht gemütlich hier, man konnte es genießen. Die Tage waren nicht zu voll geplant und ruhig. Einzig der kleine Schock mit dem Handy blieb uns von dieser Woche negativ in Erinnerung.

Jetzt sollte es für uns also nach Jakarta weitergehen. Wie es uns in der laut Erlebnisberichten, die wir zuletzt gehört und gelesen haben, chaotischen, dreckigen und lauten Hauptstadt Indonesiens ergehen wird, könnt ihr die nächsten Tage hier nachverfolgen.

Damit ihr es nicht verpasst, folgt uns einfach, indem ihr eure Emailadresse hinterlegt.
Bis dahin

M & P


3 Gedanken zu “yogya 2.0

  1. Hallo ihr 2!
    Hoffe der Zeh ist bald wieder heil und das Handy bald wieder geflickt 😍😍😍😍
    Weiterhin viel Spaß und bleibt gesund!

    Like

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