Tag 14: Kryshnas Wohlfühloase
Der Empfang am Mount Batur durch Kryshna war unglaublich herzlich und freundlich, er ist eben auch mit seiner Art ein Menschenfänger. Um unsere Unterkunft herum war nichts, bis auf ein paar einzelne Baracken und Felder. Die letzten 300m Wegstrecke zum Hostel waren ein holpriger Feldweg, weshalb einige Gäste von ihren Fahrern auch schon dort abgesetzt wurden und das letzte Stück selbst meistern mussten. Ein toller Ausgleich zu den letzten Tagen in Ubud und Amed. Das Bunbulan Hill Hostel befand sich inmitten von Tomaten- und Chilifeldern. Die Berge ergänzten den tollen Ausblick. Man war direkt im Chill-Modus angekommen. Und natürlich waren da auch wieder die Hähne, auf Bali waren wir also immer noch.
Neben den mehr oder weniger mit uns angekommenen drei anderen Deutschen (Linda, Julian und Moritz aus Freiburg), mit denen wir schnell im Gespräch waren, saß in der Runde noch an Amerikaner aus Californien. Dieser hatte drei Tage bei Kryshna verbracht und erzählte uns von der tollen Zeit hier an diesem ruhigen Ort sowie von einer vergangenen Liebschaft zu einer deutschen Frau. Er wollte diese am liebsten ausfindig machen, erfragte bei uns also ein paar Tipps bezüglich Einwohnermeldeamt und Ähnliches. Wir halfen ihm so gut es ging, doch mit seinen spärlichen Infos würde dies ein schwieriges Unterfangen werden.
Mona trank ihren Tee und Pumba seinen Kaffee aus. Dann führte uns Kryshna, der die Namen seiner Gäste in Windeseile lernte, in unser schnuckeliges Zimmer. Es war echt eine tolle und recht saubere Unterkunft (auch wenn die Freude bei einem Zimmer im Garten noch größer gewesen wäre als vorne im Rezeptionsbereich).
Leider fiel Pumba nun auch auf, dass er Monas zweite Snapback, die sie ihm vor über einem Jahr schenkte, ebenfalls verloren hatte. Nach dem Missgeschick auf dem Wurstmarkt 2,5 Wochen zuvor nun also schon das zweite Mal. Diesmal ging die Snapback wohl schon beim Transfer Ubud – Amed im Minivan verloren, der Verlust fiel jedoch jetzt erst auf. Jetzt war es das erstmal und auf unbestimmte Zeit mit Geschenken von Mona. Das muss Pumba wohl auf seine eigene Kappe nehmen. Unsere Intention in diesem Aufenthalt bestand darin, den Mount Batur – einen Vulkan auf Bali – zu besteigen. Meistens wollen wir ja alles eher im Do-it-yourself-Style machen, was oft abenteuerlich und immer billiger ist als geführte Touren. Beim Mount Batur geht das aber quasi nicht, hier patroullieren fast schon Guerilla ähnliche Halbstarke und halten jeden Besucher von selbstständigen Trekking Touren durch die Nacht ab. Es gab für den Sonnenaufgang also nur Touristentouren in Gruppen. Kryshna bot jedoch eine etwas andere Tour an, als andere Touri-Anbieter (ein Hauptgrund auch, weshalb wir letztlich hier landeten). Etwas abseits von den anderen Tourimassen und weg von der Hauptaussichtsplattform für den Sonnenaufgang sollte sich der Sunrise-Trek bei ihm gestalten. Außerdem war beim Abstieg ein zweites Frühstück am Vulkan, ein weiterer Krater, ein Marsch durch das Lavafeld des Mount Baturs sowie die Besichtigung des Lucky-Temples inbegriffen. Die Tour würde außerdem keine Massenabfertigung sein, sondern würde aus weniger als 10 Leuten (ausschließlich aus Kryshnas Unterkunft) bestehen. Klang echt perfekt. Unzähliche positive Erfahrungsberichte (Booking.com Rating von 9.8/10) über diesen Batur-Trek hatten wir bereits gelesen und buchten diese, zwar etwas teurere, Tour dann bei Kryshna. Wir zahlten 540.000 Rp [32 €] pro Person, was bei anderen Anbietern, die aus Ubud agieren schon für zwei Drittel des Preises zu erhalten war, jedoch nur ein schnelles Auf- und wieder Absteigen gewesen wäre ohne Muße.
Den Nachmittag chillten wir dann nach gebuchter Tour auf unserer Veranda. Mona hatte mit einigen 5-Minuten-Schüben von Pumba zu kämpfen. Komischerweise war kein Kaffee im Spiel. Es war wohl eine Mischung aus Langeweile und dem üblichen Drang des Ärgerns. So biss Pumba Mona als Vampir in die Wade, spielte allein mit sich Schere-Stein-Papier oder Handklatschen. Kommentiert wurde diese Situation nur mit Augenrollen seitens Mona. Sie ist immer wieder erstaunt wie verrückt ihre bessere Hälfte doch ist. Somit ist sie ab und an mit einem Kleinkind unterwegs und nicht mit einem 27 Jahre alten Kerl. Das macht es aber auch witzig und liebenswert – wenn auch nicht immer.
Bei der Buchung der Trekking-Tour zum Mount Batur hatten wir mit Kryshna abgemacht, ihn zur Zeremonie im Ort zu begleiten. 18 Uhr sollte Abfahrt sein. Von unserer Veranda aus konnten wir auf die Rezeption und den Essensbereich blicken. Ab 18 Uhr waren wir bereit – deutsche Pünktlichkeit eben. In Bali ist das so eine Sache mit dieser, denn sie kann mal mehr und mal weniger abweichen. Wir sahen, dass immer wieder neue Leute bei Kryshna eincheckten. Dem folgte auch stets: Sich hinsetzen, Willkommenstrink genießen, mit Kryshna quatschen und sich über den Trek informieren lassen sowie das Zimmer beziehen. Somit wurde der Abend immer später und die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch zum Tempel fahren immer geringer. Gegen 19:30 Uhr setzten wir uns dann zu Kryshna und anderen Leuten im Aufenthalts- und Essensbereich hinzu und erfuhren von Kryshna, dass er heute nicht mehr fährt. Neben Kryshna waren Tiqu und Lana am Tisch, ein Ägypter und eine Kasachin. Mit ihnen verbrachten und quaschten wir den restlichen Abend. Die beiden waren ein echt cooles Pärchen, die ihre Flitterwochen nun hier auf Bali verbringen. Sie erzählten uns wie sich ihre Wege in Dubai vor zwei Jahren gekreuzt haben. Tiqu hat ein eigenes kleines Unternehmen aufgebaut und verkauft in Ägypten salzige und süße Waffeln (@wafflelicious.eg), in dessen Unternehmen auch Lana vor einem Jahr dann eingestiegen ist. Wir erfuhren noch einiges über ihre Kulturen, ihre Hochzeit, die Hindernisse, die sie jeweils in ihren konservativen Familien zu bewältigen hatten und ihre Bucketlist. So war das Besteigen eines Vulkans auf Platz 3 von Lanas Liste (hinter Tschernobyl und Auschwitz). Wir quatschten den ganzen Abend und lachten viel zusammen, bis Kryshna uns darum bat schlafen zu gehen, weil wir ja nur eine kurze Nacht vor uns hätten und der Aufstieg des Mount Baturs anstrengend werden würde. Demnach wollten wir uns auf den Weg ins Bett machen, wurden aber noch von Martin aus Schwerin aufgehalten, der sich den Abend über mit Franzosen am Nachbartisch unterhalten hatte. Man merkte schnell, wie gesprächig er ist und somit verlängerte sich der Abend noch um eine halbe Stunde. Mona war schon unglaublich müde, aber sie wollte auch nicht unhöflich sein. Gegen 23:00 Uhr lagen wir dann aber im Bett und konnten die Augen nach einem Höllenritt am Morgen, den schönen Eindrücken der Natur und den tollen Gesprächen endlich schließen.
Tag 15: There and back again
Die Nacht war kurz, denn der Wecker stand auf 2:45. Leider wurde sie noch kürzer, da eine andere Gruppe sich bereits um 2:10 vor unserer Hütte versammelte, um ihre nächtliche Tour zu starten, denn Kryshnas Tour war ihnen zu teuer. Ganz unrecht hatten sie zwar nicht, aber sie hätten ja trotzdem leiser sein können.
Gegen 3 Uhr fanden wir uns dann im Frühstücksbereich ein, wo wir mit den drei Breisgauern, dem Ägypter und der Kasachin einen kleinen aber feinen Toastkuchen mit Marmelade und Schokolade verdrückten. Im Anschluss daran fuhr Kryshna uns gegen 3:50 dann die 10 Minuten zum Startpunkt unseres Aufstiegs. In den 10 Minuten Fahrt legte er ein beachtliches Tempo vor, in dem er scheinbar jedes Schlagloch mitnahm. Es schien, als müsste er auf dieser kurzen Strecke 15 Minuten wieder einfahren, damit wir pünktlich auf dem Berg sein könnten. Vielleicht wollte er uns aber auch nur die letzte Müdigkeit aus Körper und Geist schütteln. Wir passierten die Station der Guides, Guerillas und „Gesetzeshüter“ und erreichten unseren Absetzpunkt.
Gegen 4 Uhr verabschiedete sich Kryshna von uns mit einem Hinweis auf wirklich gutes Wetter bei der heutigen Tour und wünschte uns eine Menge Spaß. Das Tempo, welches unsere beiden Guides aus Kryshnas Staff zu Beginn veranschlagten, roch jedoch nicht unbedingt nach Spaß. Wir waren noch am Fuße des Berges, doch das Tempo schien erst, als würde die Sonne schon in 10 Minuten aufgehen. Naja, zügiger jetzt heißt ja auch irgendwie chilliger oben.
Nach jeder kurzen Trinkpause erklang ein „Geh ma“ oder „Pack mas“ der Guides, die hiermit stolz ihre Deutschkenntnisse präsentierten, auch wenn es neben „Guten Morgen“ die beiden einzigen Aussagen waren, die sie kannten.
Schnell verloren wir im Bergrennen Ägypten und Kasachstan aus den Augen, der zweite Guide blieb mit ihnen zurück. Deutschland zog jedoch geschlossen nach oben durch die sternenklare Nacht. Unterwegs passierten wir noch die ein oder andere Gruppe. Im Gedächtnis blieb vor allem die weinende Frau, da ihr die vulkanischen Steine an den Füßen Schmerzen bereiten. Kein Wunder, hatte sie doch tatsächlich Sandalen an, um einen Vulkan zu besteigen. Selbst die Guides trugen mindestens Turnschuhe, auch wenn sonst auf Bali wirklich alles mit Flip Flops gemacht wird, selbst Arbeit auf dem Bau und auf der Straße. Die Frage war, ob der Anbieter der Frau schon vorher hätte sagen sollen, dass die Schuhwahl ungeeignet war, oder man einfach besser selbst bis 3 zählen lernen sollte.
Wir erreichten nach knapp 1,5 stündigen Aufstieg schließlich die Aussichtsfläche für die anderen Touristengruppen.
Nach weiteren 15 Minuten Kraterumwanderung waren wir an unserem Ziel angelangt. Es war windig. Sehr windig. Und sehr schön. Die Aussicht war wirklich stark. Auf der anderen Seite des Kraters sah man jetzt etliche Taschenlampen und Menschen und in der Bergflanke eine Karawane aus Lichtern, die sich beeilen sollte, wenn sie den Sonnenaufgang nicht verpassen wollten.
Ansonsten gab es einen traumhaften Blick über den Danau Batur, den größten See Balis, den Mount Agung, den größten Berg/ Vulkan Balis und sogar den Mount Rinjani am Horizont, den größten Berg/ Vulkans Lomboks. Selbst die vom Sonnenaufgang abgewandte Talseite sah mit ihrem Lavafeld und den angrenzenden Bergen beeindruckend aus.
So saßen wir zu fünft (Linda, Moritz, Julian, Mona & Pumba) an der windigen Kraterkante und erwarteten den Sonnenaufgang.
Mitten in unserer Chillphase kamen Tiqu und Lana mit dem zweiten Guide. Auch sie hatten es also noch pünktlich geschafft, die Gruppe war wieder komplett. Tiqu ließ keine Zeit verstreichen, allerhand Gopro Equipment auszupacken und jeden Moment aus jeder erdenklichen Perspektive festzuhalten.
Der Sonnenaufgang in kleiner Runde war einfach nur schön, die Tour hatte sich jetzt schon gelohnt, nicht nur, weil das tägliche Schrittziel von 10.000 Schritten bereits um 6 Uhr erreicht war.
Ein Guide verabschiedete sich schon mal zum Kochen des zweiten Frühstücks, wir konnten die aufgehende Sonne noch etwas genießen. Das Panorama, das Licht, die Location, die Gruppe alles wirklich überaus toll. So ließ es sich noch einige Zeit genießen.
Der erste Teil des Abstiegs an der Rückseite des Vulkans war wohl schwieriger, als es der Aufstieg war.
Tiqu rutschte auf einem steilen Absatz aus und grätschte seine Frau Lana und den verbliebenen Guide böse von hinten um. Schschschhchchhhiriii?!?!
Rote Karte!
Platzverweis!
Erst dachten wir, der Guide müsse abtransportiert und ausgewechselt werden, aber er rappelte sich auf und zog seinen Einsatz bis zum Ende durch. Kämpfer. Auch wenn Julian, der die Tätlichkeit aus nächster Nähe erleben konnte meinte, dass der Guide den Sturz am nächsten Tag sicherlich noch mehr merken würde.
Nach der schwierigsten Passage erreichten wir einen kleineren Hügel, auf dessen Kamm wir das zweite Frühstück einnahmen. Eier und Bananatoast.
Die Eier wurden hierbei frisch im Vulkan gekocht. Jetzt traute sich Pumba auch, die Drohne in die Luft steigen zu lassen, war ihm dies an der Windkante des Kraters noch zu heikel. Über diese Angst ärgerte er sich sehr, als jemand Anderes bei unserem Abstieg seine Drohne ohne Probleme aufsteigen ließ (es wird ihm für die nächsten Vulkane, die auf unserer Liste stehen, eine Lehre sein).
Auch vom Frühstücksplatz aus reichte es jedoch noch zu einem kurzen Flug über den Hauptkrater. Nach gediegenem Frühstück erreichten wir durch den weiteren Abstieg den neuesten Krater, der zuletzt 2000 ausgebrochen war. Hier spielten wir mit den Guides einige Steinwurfspiele. Die Guides gewannen sowohl im Zielwurf, als auch im Weitwurf. Tägliches Training zahlt sich eben aus.
Der weitere Abstieg hinab ins Lavafeld war durch Ascheberge gekennzeichnet, die sich recht gut herablaufen ließen. Erinnerungen an das Geröllfeld in Haiming in Österreich wurden wach. Spaßig war es. Wir durchquerten das Lavafeld bis hin zum Lucky Temple.
Warum Lucky Temple? Weil das ganze Dorf, was hier einst stand, unter der Lava begraben wurde, der Tempel jedoch „nur“ von 3 Seiten umschlossen wurde, die Lava aber stets einige Meter vor dem Tempelareal stoppte. Lucky eben.
Wir hatten unsere Marschroute geschafft und wurden von einem Pritschenwagen zurück in die Unterkunft gebracht. Es war eine wirklich coole Tour mit lustigen Guides, coolen Begleitern und tollen Ausblicken.
In der Unterkunft wurde erst ein Powernap eingelegt. Pumba döste wieder nur 20 Minuten, nach denen er sich im Garten zu Moritz und Julian gesellte, bis der nächste Hunger kam und er Mona für das Mittagessen weckte. So aßen wir gemeinsam mit den Breisgauern, bis uns der Klingelton der Inderin am Tisch nebenan zu sehr nervte und Mona daher lieber aufstand, um nach Unterkünften für die nächsten Tage zu schauen. Gut, dass sie nicht länger blieb, denn circa 20 Sekunden nach ihrem Abgang, erhielt die Inderin bei voller Lautstärke 182 Nachrichten gleichzeitig und sie erweckte nicht den Anschein ihren Ton zu drosseln. So zog sich Pumba eben auch kurz zurück aufs Zimmer, um die nächste Unterkunft zu buchen und mit Kryshna über einen Transfer dorthin zu sprechen. Da Moritz, Julian und Linda in eine ähnliche Richtung wollten, bot Kryshna uns eine gemeinsame Fahrt in einem Taxi an, wodurch jeder Einiges einsparen konnte und wir zusätzlich bei Interesse noch an einem Wasserfall stoppen könnten.
Mit dieser Idee „weckten“ wir die drei, da Kryshna das gerne direkt geklärt haben wollte. Auch sie fanden die Idee gut. Nachdem alles Organisatorische nun angehalten war, startete der von Moritz so bezeichnete „Konsumtag“. Wir chillten bei einer Menge Kaffee, Zigaretten (natürlich wie immer nur die Anderen) und Bier im Garten, bis es dunkel wurde. Kryshnas Staff fuhr für uns sogar neue Zigaretten und Eis (leider nur Cornetto, kein Magnum) ins Dorf kaufen, ohne dass wir unsere Posten im Garten verlassen mussten. Kryshna schlug nun sogar einen weiteren Halt an einer Kaffeeplantage für unseren morgigen Transfer vor, so viel Kaffee, wie hier jetzt über die Theke ging.
Wenn man sich einen gediegenen Nachmittag nach abgeschlossener Tour mit netten Leuten vorstellt – so sieht er aus.
Am Abend mobilisierte Kryshna im Vergleich zum gestrigen Abend tatsächlich das ganze Hostel, mit zur Zeremonie im Dorftempel zu fahren. So wurde jeder passend eingekleidet. Sarongs für alle, die nicht selbst welche hatten sowie Zeremoniehauben für die Jungs.
Als wir uns schon fragten, wie denn jetzt alle dorthin kämen, fuhr auch schon die Pritsche vor. 15 Leute hinten drauf, 1 zu Kryshna nach vorne und los ging’s. Die Dorfbewohner staunten bei dem Anblick der vollen Touripritsche nicht schlecht. Im Tempel erklärte uns Kryshna einiges über den Tempel, den hiesigen See, der ganz Bali mit Wasser speist und über die Zeremonie. Weiterhin gab er uns Infos über sein Wirken in der Gemeinde und im Schutz Balis und klärte uns über seine hochrangigen Freunde auf, die ihn bei seinem Wirken unterstützen. Diese sind quasi allesamt Könige Indonesiens.
Die Gespräche mit Kryshna könnten locker einen eigenen Blogbeitrag füllen, würden hier aber wirklich den Rahmen sprengen. Vielleicht kommt irgendwann mal ein Kryshna-Special (wenn gewünscht), ansonsten nur noch so viel: ein wirklich netter und empathischer Mensch und Menschenfänger, der gewiss schon viel erlebt und geleistet hat, dies aber auch darzustellen vermag.
Nach seiner Einführung schauten wir noch ein wenig traditionelle balinesische Tänze, bevor wir uns den Essensständen in den umliegenden Gassen widmeten, die aufgrund der 14-tägigen Zeremonie und Tempelfestlichkeiten aufgebaut waren. Wir testeten uns mit Händen und Füßen überall durch, manches ging besser runter, anderes hätte man lieber doch nicht probiert. Das Essen einer Chili konnten sich Julian, Moritz und Pumba dann auch nicht verkneifen, genauso wenig wie die nachfolgenden Tränen.
Mit dem Pritschenwagen ging es schließlich zurück zum Bunbulan Hill Hostel. Unterwegs wurden wir erst durch Verkehrsmarmelade aufgehalten (Danke für diese starke Übersetzung an Linda), bevor uns zwei Anstiege das Leben erschwerten. Bei dem ersten Anstieg mussten bis auf 3 Leute (Pumba, Linda und die Inderin mit dem tollen Klingelton) alle weiteren Mitfahrer die Pritsche verlassen, da wir zu schwer waren. Bei dem zweiten Anstieg kurz vorm Hostel musste die Hälfte der Leute dann ganz das Fahrzeug wechseln. Die Auffahrt war selbst so noch abenteuerlich, doch Kryshna schaffte es, ohne vom Weg abzukommen.
Der Abend endete in einer deutschen 5er-Runde bei Jacky-Cola und Bintang und einer Menge angenehmer und völlig offener Unterhaltungen. So beschlossen wir auch das Angebot des Stopps am Wasserfall als gemeinsamen Abschluss anzunehmen, das Stoppen an einer Kaffeeplantage jedoch zu unterlassen, davon hatte es heute genug gegeben.
Tag 16: Nungnung Wasserfall zu fünft
Wie am Vorabend besprochen, frühstückten wir gemeinsam mit Julian, Linda und Moritz. Es gab wieder einige Tassen Kaffee, das süße Frühstück (Weißbrot, Marmelade und Schokosoße) von vor unserer Trekking-Tour und Toast mit Omelette. Tiqu und Lana verabschiedeten sich von uns, da sie mit ihrem kleinen Jeep nach Ubud aufbrachen. Macht weiter so ihr zwei und gebt Bescheid, wenn eure Waffeln nach Deutschland kommen. Nach dem Frühstück wurde schnell gepackt. Die Rechnungen von den letzen Tagen Aufenthalt und Essen im Bunbulan Hill Hostel wurden noch bezahlt und wir konnten los. Wir bedankten uns bei Kryshna für den unglaublich schönen Aufenthalt bei ihm und dafür, dass er uns den Tee und den Kaffee beim Frühstück erließ. Danke! Auch bei dem Staff und den Guides, die uns auf den Berg geführt hatten, bedankten wir uns. Dann ging es los. Der Norden Balis wartete auf uns – Lovina sollte Endstation des Tages sein. Vorher stand aber noch ein Wasserfall auf dem Plan. Mit Julian, Linda und Moritz ging es dann in den Minivan.
Wir nahmen einen kürzeren Weg um über den Berg zu kommen. Dabei trieb der Fahrer die Karre mit 4.500 Umdrehungen im 1. Gang die steile Auffahrt hinauf. Unglaublich, was die Autos hier so durchmachen müssen. Aber die Gangschaltung während des Autofahrens war sowieso ein Mysterium hier auf Bali. Denn auch auf geraden und freien Straßen wurde der 4. und 5 Gang quasi nicht benutzt. Der 5. Gang ist hier wohl wirklich nur als Deko auf den Schalthebel gemalt. Die Umwelt dankt.
Die Fahrt zog sich anfangs etwas hin, wollte der Fahrer noch Wasser kaufen, die Insassen noch Zigaretten und einen Stopp am ATM. Die ersten beiden angesteuerten ATMs gaben uns nicht das erhoffte Geld, der dritte letztlich aber dann schon. Auch wenn hier plötzlich ein Soldat mit Maschinengewehr davorstand und Moritz und Pumba leicht irritiert zurückließ mit seinem freundlichen „Hello“.
Am Wasserfall angekommen gab es einen Fahrerwechsel. Es stellte sich heraus, dass sich unser Fahrer krank fühlte und sein Vater deshalb das Ruder gen Norden übernahm. Wir hofften, dass er schnell wieder gesund werden würde. Aber nun war erstmal Wasserfall angesagt, um noch etwas Zeit mit den drei lieben Deutschen zu verbringen. Nach etlichen Stufen konnten wir nur eines Denken: Wir waren beeindruckt. Der Wasserfall war unglaublich schön und echt riesig.
Danke Kryshna für die Möglichkeit, dass wir am Nung-Nung noch anhalten konnten. Es waren nicht sehr viele Leute da (außer eine Oben-Ohne-Lady, einer Yoga-Influencerin und deren Fotografen-Boyfriends), was das Naturschauspiel noch schöner machte. Das Wasser war zwar echt kühl, aber trotzdem ging es rein. Denn sowas möchte man sich ja auch nicht entgehen lassen. Vor allem Julian, Moritz und Pumba liesen sich vom Wasserfall (bzw. eher dessen Gischt) eine Rückenmassage geben. Sie versuchten sogar hinter den Wasserfall zu kommen, scheiterten jedoch aufgrund des enormen Spritzwassers.
Linda und Mona beobachteten das Schauspiel der Jungs und amüsierten sich. Wir machten einige tolle Fotos. Auch die Drohne sollte zum Einsatz kommen, doch sie fand kein GPS. Deshalb flog Drohni nur einmal kurz am Wasserfall entlang nach oben und dann wieder runter. Es war dann doch zu gefährlich, sie an den Dschungelfelsen zu verlieren, als sie anfing selbstständig zu agieren.
Die Treppen zurück nach oben zum Parkplatz zu unserem Minivan brachten uns wieder gut ins Schwitzen. Wir merkten vor allem unsere Beine vom Vulkanaufstieg des Vortags. Weiter ging es nun also mit unserem neuen Fahrer. Er machte seine Sache aber wirklich gut.
Nach einer weiteren Stunde im Minivan verabschiedeten wir Linda, Julian und Moritz am Danau Beratan. Es war wirklich toll sie kennengelernt zu haben. Es war eine super Zeit mit tollen Gesprächen, witzigen Momenten und ein tolles Abenteuer auf dem Vulkan. Danke dafür. Wir wünschen euch eine tolle Weiterreise! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, schließlich habt ihr uns gezeigt, dass es auch äußerst positiv sein kann, wenn man unterwegs doch immer nur wieder Deutsche trifft.
Für uns ging es dann noch mal eine gute Stunde weiter Richtung Norden. Die Fahrt war unglaublich kurvig, weshalb Mona doch kein Fölgchen auf Netflix gucken konnte, sondern einen kurzen Nap einlegen musste, um der Übelkeit zu entkommen.
Am Nachmittag waren wir dann in Lovina im Puri Mandhara Hotel angekommen. Direkt am Meer. Erstmal Wäsche abgeben, denn wir liefen mittlerweile wirklich auf der letzten Rille. Gefühlt haben wir unsere letzte Unterwäsche schon in jede Himmelsrichtung gewendet und neu getragen. Nein quatsch: Knapp aber noch gerade passend kalkuliert. Als wir die Wäsche los waren, machten wir uns zu einem kleinen Strandspaziergang auf, bevor wir es uns in der dortigen Rasta-Bar gemütlich machten.
Wir hatten eine Menge Hunger aus den Bergen mitgebracht, weshalb wir auch Vorspeisen brauchten. War bei Monas Frühlingsrollen noch alles korrekt, bekam Pumba statt des georderten Hummus mit Pitabrot Tzatziki. Als er einen Kellner darauf aufmerksam machte, lachte dieser den anderen Kellner lauthals aus, da dieser den Unterschied wohl nicht kannte und auch noch Hummus gesagt hatte beim Bringen an unseren Tisch. Nicht weiter tragisch für uns, aber armer Kerl. Tragischer war danach eher die Portionsgröße des Hauptgangs. Hiervon sollte man satt werden? Wir würden es versuchen, aber nichts versprechen. So blieb das große Völlegefühl heute dann einfach aus, es passte auch so. Gerade so. Zurück in der Unterkunft bekämpften wir ein paar Monsterameisen in unserem Bad, bevor wir den Tag ausklingen ließen und zur Ruhe kamen.
Schließlich galt es sich jetzt zu erholen, bevor wir unsere letzte Station auf Bali mit weiteren Wasserfällen im Norden der Insel ausklingen lassen wollten.
Welche Wasserfälle wir besuchten und welche Leute wir dabei trafen, erfahrt ihr dann im nächsten Beitrag. Bleibt also dran und denkt wie immer daran, uns hier und auf Instagram zu folgen, solltet ihr das noch nicht tun.
So lange ihr auf den nächsten Blogbeitrag wartet und als Lohn dafür, dass ihr euch durch den ganzen Beitrag gelesen habt, dürft ihr hier ein paar kurze Einblicke in die Aufnahmen mit der Drohne erhaschen, ohne dass wir unseren Webspace zu sehr strapazieren. Viel Spaß beim Anschauen!
M & P
Vielen Dank für die tollen Beschreibungen! Liest sich spannend und ich amüsiere mich immer wieder über eure gegenseitigen Neckereien. Die Zeremoniehaube steht Chris sehr gut 🙂 . Auf den Bildern seht ihr Beide sehr gut aus! Dicken Kuss, bis bald ❤
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Danke. Wir amüsieren uns auch dabei… Meistens.
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