ninh binh / tam coc

Tag 144: Mit dem Rad zum Boot – und noch viel weiter

Unser Nachtbus erreichte Ninh Binh früher, als wir dachten. Um 4:15 Uhr standen wir plötzlich auf den nächtlichen Straßen von Ninh Binh.20190202_044741.jpg Ein Taxi (zumindest ein Autofahrer, der sich als solches ausgab) fuhr uns für 100.000 VND [ca. 3,80 €] zur Unterkunft Green Garden Bungalows, wo natürlich erstmal niemand anzutreffen war. So baute sich Mona mit Hilfe einiger Stühle ein Lager für die Nacht, als dann plötzlich doch jemand im Dunkeln zu uns gestapft kam. Es stellte sich heraus, dass es die Host-Mama war, die wegen unserer nächtlichen Ankunft vorgewarnt worden war und uns mehr oder weniger gehört hatte. Sie führte uns in unser Bungalow, obwohl wir ja eigentlich erst am Mittag einchecken sollten. Das Bett, welches wir dort vorfanden, war um Weiten besser als die Stuhlkonstruktion im Rezeptionsbereich.20190202_045536.jpg
Den Wecker stellten wir auf 8:30 Uhr – uns war eigentlich schon klar, dass wir dann nicht aufstehen würden. Denn tatsächlich schliefen wir bis 11 Uhr durch. 20190202_1224131989109577542476114.jpgDie Fahrt hatte uns wohl doch mehr geschlaucht als gedacht. Dann checkten wir erst mal regulär ein, informierten uns über die nahe Umgebung und liehen uns Fahrräder aus. Da das Frühstück vorbei war, gab es nun eben frühes Mittagessen. Die Sprachbarriere bewirkte, dass wir ungefähr das Doppelte an Essen gebracht bekamen als eigentlich bestellt. Also hatten wir noch genug, um für später einzupacken.
Mit den Rädern ging es dann zum Bootsanleger von Tam Coc. Hier buchten wir für 390.000 VND [ca. 15,50 €] eine ca. 2-stündige Bootstour.

Es ging durch schöne Landschaften voller Reisfelder, Höhlen und Karstberge. Wir hörten, wie eine Sau fürs Tet geschlachtet wurde, die wir kurz vorher noch mit dem Boot passiert hatten.

Beim Wendepunkt mussten wir einige Verkäuferinnen abwimmeln, die uns Bier und Snacks andrehen wollten. Dann lieber dem Bootsmann für seine Ruderanstrengung mit Armen und Beinen etwas Trinkgeld geben.
Im Anschluss an die idyllische Bootsfahrt buchten wir schon mal einen Bus nach Hanoi. Wir hatten uns entschieden, Hanoi zum Tet zu besuchen und danach erst nach Cat Ba zu fahren. Am ersten Ticketverkauf wurden wir mit großen Augen beäugt als wir nach den Tickets fragten. Mit einem Lachen wurde uns verdeutlicht, dass kein Bus am Tag des Tets fahren würde, sie uns aber auf der Suche nach einem Busunternehmen viel Glück wünschten. Na danke. Ein paar Häuser weiter fanden wir dann aber eine Busfahrt nach Hanoi. Die nette Verkäuferin, die auch einen neuen Supermarkt eröffnet hatte, war so froh uns zu begegnen und erzählte uns in wenigen Minuten ihre halbe Lebensgeschichte. Also stand unserem nächstem Reiseziel nichts mehr im Weg.
Wir führen noch einmal zur Unterkunft, da wir für die Kamera den falschen Akku dabei hatten. Mit den Rädern ging es dann durch die tolle Landschaft weiter zum Bitch Dong Tempel.

Der Weg bestand aus einer guten Straße mit noch besserer Aussicht. Tam Coc gefiel uns landschaftlich einfach sehr gut. Es hatte starke Ähnlichkeit mit Hpa An oder der Landschaft in Vang Vieng.
Der Bitch Dong Tempel ist in drei Stufen an und in den angrenzenden Berg gebaut.

Die erste Stufe ist die umfangreichste, die zweite befindet sich in einer Höhle im Berg, wohingegen die dritte quasi auf der anderen Seite des Bergs noch etwas höher liegt.

Wir beobachteten Ziegen, wie sie die Berge erklommen und scheinbar dort nächtigen wollten. Glücklicherweise war ihnen die Drohne egal, die einige Meter vorbeiflog. Mona hätte Pumba den Kopf abgerissen, wenn er zu nah geflogen wäre und die Ziegen vor Schreck abgestürzt wären.


Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch ein paar Experimente mit Kaffee. img_20190302_013231_7665056573891653822087.jpgMona trank einen Kaffee mit Kokosnuss, Pumba einen vietnamesischen Eierkaffee. Beides schmeckte aber sogar ganz gut. Man könnte es ruhig mal wiederholen, auch wenn es nicht schwarz und lecker war, wie Pumba den Kaffee ja am liebsten hat. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn bei zu viel Kaffee wird Pumba ganz quirrel im Kopf und kann Mona echt auf die Nerven gehen.
Am Abend skypte Mona mit einer Freundin, während Pumba schon mal mit dem Bier trinken began. Als Mona dann hinzukam, gab es noch ein paar Steamed Spring Rolls zum Snacken bei einigen Runden Phase 10 und WDR 2. Schließlich war zu Hause ja gerade Bundesliga Zeit.


Überraschend eigentlich, dass Pumba so selten zu den entsprechenden Zeiten die Bundesliga im Radio hörte.

Tag 145: mit dem Roller durch die „trockene Ha Long Bucht“

Heute ließen wir die Fahrräder links liegen. Wir hatten eine größere Route geplant und so schwangen wir uns klassischerweise wieder auf einen Roller. Wir fuhren zum Mua Cave Viewpoint.
Am dortigen Gelände sahen wir einen schönen Wasserfall. Dann fiel uns auf, dass er künstlich angelegt war. Naja, schön war er ja trotzdem. Im nahen Reisfeld spielten Ziegen, die sich um die Aussicht nicht kümmerten.

Wir hingegen stiegen die etlichen Stufen hinauf zum Aussichtspunkt. Offiziell sollen es 500 Stufen sein. Pumba kam in seiner Zählung aber nur auf 464 – bleibt die Frage, wer hat nun richtig gezählt?
Oben genossen wir den tollen Ausblick über die Umgebung und sahen dabei auch einen Abschnitt, den wir gestern mit dem Boot gefahren waren.

Nachdem wir den Gipfeldrachen unter die Lupe genommen hatten, trafen wir Timo und Sandra aus Karlsruhe. Mit ihnen hatten wir ein längeres nettes Gespräch über ihre und unsere Reise. Außerdem hatten sie einige guten Tipps für Neuseeland auf Lager. Bestimmt anderthalb Stunden später stiegen wir dann zu viert ins Tal hinab und schauten uns noch gemeinsam eine kleine Höhle an. Dann trennten sich unsere Wege wieder.


Wir fuhren mit dem Roller zur einige Kilometer entfernten Bai Dinh Pagode. Der Weg an sich war es schon einfach wert, gefahren zu werden. Selbst wenn wir kein Ziel vor Augen gehabt hätten, wäre diese Strecke einfach traumhaft zum Erkunden der Umgebung gewesen. Tolle neue Straßen mit abgelegenen und idyllischen Ausblicken auf Karstberge, Flüsse und Dörfer.
Am Gelände der Bai Dinh Pagode ärgerten wir uns kurz, wie weit der Parkplatz denn bitte vom eigentlichen Gelände entfernt lag.

Wir hatten zwar wenig Lust weit zu gehen, doch mit dem Elektrocar-Shuttle wollten wir auch nicht fahren, da es uns zu teuer vorkam. So gingen wir natürlich doch zu Fuß. Letztlich war der Weg auch nicht so weit, wie wir anfangs dachten, doch waren wir einfach gut müde.

Wir schauten uns nur Teile der Anlage an, da sie einfach zu groß für unsere aktuelle Motivation und zu Fuß war.
20190203_160856381344225526872121.jpgAuf dem Rückweg übermannte uns (neben Fragen dazu, was so manch Freund in Deutschland gerade trieb) der Hunger, sodass wir für 2 Suppen einen Stopp einlegten. Das wurde Zeit. Mit dem Roller fuhren wir dann noch nach Ninh Binh in den Big C Supermarkt. Der war weiter weg, als wir gedacht hatten, aber jetzt waren wir eben unterwegs. Als wir angekommen waren, waren wir überrascht, denn es gab tatsächlich eine eigene Tiefgarage nur für Motorroller. Verrückt. Drinnen sahen wir außerdem das dickste Kind auf unserer Reise, vermutlich sogar in unserem Leben, als wir am ATM standen, um Geld abzuheben. Armer Junge, auch wenn er recht unfreundlich wirkte und nur rummeckerte.
Zurück im Bungalow stand ein Netflix Abend an, bevor wir zu den Klängen von Modern Talkings „You’re my heart, you’re my soul“ in Dauerschleife einschlafen mussten, was in der Nachbarschaft laut rauf und runter lief.

Tag 146: Endlich Tet – und dann sogar eine Einladung zum Festmahl

Pumbas Wecker klingelte um 6:30 Uhr. Mona sah es hingegen nicht ein, aufzustehen. Was war denn auch überhaupt der Grund für Pumbas Wecker? Es war der Morgen des Tet. Endlich war es soweit, der Feiertag, der uns seit wir in Vietnam waren verfolgte, war gekommen. Aber nein, das interessierte Pumba um die Uhrzeit kaum. Es war einfach auch der Morgen des Super Bowls. Auch auf der anderen Seite der Welt lässt es sich dafür einmal aufstehen. So zumindest Pumbas Meinung, die von Mona nicht geteilt wurde. Für sie gingen die Äuglein wieder für einige Zeit zu.
Nach langen Versuchen, einen reliablen Stream aufzubauen, schaffte Pumba es dann auch, das Spiel flüssig zu gucken. Im Hintergrund lief noch immer Modern Talking vom Vorabend. Fraglich also, ob die Parship Werbung diesmal nerviger war oder die Begleitmusik.
Nach dem Frühstück, das Mona dann aber doch miterlebte, war das Spiel dann aber auch vorbei und wir konnten unsere Sachen packen. Beim Auschecken wurden wir von der Host-Familie sogleich noch zum Tet-Festessen eingeladen.

Das Frühstück lag zwar noch im Bauch, aber der Anstand gebot es natürlich, mitzuessen. So probierte Pumba sich an allerlei Fleischvariationen, während Mona eher die vegetarischen Speisen wie den traditionellen Kuchen testete. Und es gab Schnaps. Viel Schnaps. Kaum war Pumbas Glas geleert, wurde es vom Host-Vater auch schon wieder lächelnd aufgefüllt und auf die nächste Runde angestoßen. Mona befürchtete schon, sie müsse Pumba zur Bushaltestelle tragen, doch dann organisierte uns unser Host sogar einen Transport zum Bus. 20190202_1131233098102348525057231.jpgWir hatten einen sehr schönen Aufenthalt in Tam Coc und konnten die Natur in vollen Zügen genießen.
20190204_133049796258621648696203.jpgWie sich herausstellte, fuhren wir im extra bestellten Bus gerade aus der Einfahrt der Unterkunft heraus, bevor wir in den richtigen Bus umsteigen sollten. Richtig unnötig. Aber gut. So hatten wir uns immerhin 5 Minuten Fußweg gespart. Unsere Ticketverkäuferin wurde hingegen schon richtig nervös, weil wir nicht auftauchten. Als wir bei ihr dann noch jemand anderen aufgabelten, sprang Pumba kurz heraus, um Bescheid zu geben, was sie sehr beruhigte. Sie war echt eine Nette. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie uns sicher im Bus wusste. Sie hatte bereits zuvor die Straße hoch und runter geschaut, um nach uns Ausschau zu halten.

So ging es nun nach Hanoi. Wir erreichten also die Hauptstadt Vietnam, pünktlich zum Tet, dem vietnamesischen Neujahr. Was uns dort bevorstehen würde, könnt ihr in Kürze hier nachlesen. Bleibt also wie immer dran und begleitet uns auf unsere Reise.

Bis dahin,
M & P


4 Gedanken zu “ninh binh / tam coc

  1. Na ihr beiden,
    Schöner blog und super Fotos! Sind seit gestern in Thailand – kommt doch mal kurz rüber 😉 ne, Spaß bei Seite, ihr seid ja schon hier gewesen…
    Lieben Gruß und viel Spaß noch, wir winken aus Südthailand zu Euch rüber,
    Tina und Felix

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    1. Vielen Dank ihr beiden 🙂
      Wir sind mittlerweile auf den Philippinen, in El Nido. Das Rüberkommen müssen wir also verschieben 😉

      Euch aber auch viel Spaß, bleibt gesund 🙂

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