mui ne

Tag 134: Mui Ne’s Sights

Nach einer guten Nacht hatten wir uns für den Vormittag den Fairy Stream, also den Feenlauf, vorgenommen. Hierbei handelt es sich um nicht viel mehr, als ein Rinnsal eines Flusses, durch welches man barfuß im Sand flussaufwärts watet. Pumba fragte sich, wer denn auf diese Idee gekommen wäre, dass es eine gute Touristenattraktion sei, barfuß ein Rinnsal hochzulatschen. Scheinbar war es hier aber ein großes Ding, denn rechts und links fand man zu Beginn (und unterwegs immer mal wieder) Restaurants, Snackstände, Souvenirstände oder Ähnliches. Auch ein Eintritt von 15.000 VND [ca. 0,57 €] pro Person wurden verlangt. Grundsätzlich handelte es sich hierbei aber um eine schöne, entspannte und idyllische Wanderung durch ein Flussrinnsal, das einem bis zu den Knöcheln reichte.

 

An einer Stelle ging es mal knietief weiter, doch bei kurzen Hosen bestand keine Gefahr, dass man nass wurde. Dazu gab es ein paar tolle Blicke, wenn man die Landschaften rechts und links vom Rinnsal verglich. Auf der einen Seite handelte es sich um trockene Sandfarben, wobei auf der anderen Seite das saftige Grün dominierte.

 


Als wir den Fairy Stream wieder verlassen hatten, gingen wir zurück zur Unterkunft. Hier sprachen wir mit einem der Hosts, der uns davon abriet, mit dem Roller zu den Red Sand Dunes zu fahren, da die Polizei hier stets Kontrollpunkte hätte und wirklich jeden Touristen anhalten würde. Sei es wegen fehlendem internationalen oder vietnamesischen Führerschein, für das Fahren ohne Helm oder für das Überschreiten des Tempolimits. Sie würden immer einen Grund finden und die Urlaubskasse wäre schnell um einige Euro ärmer. Da wir aber auch keine Lust hatten, den ganzen Nachmittag auf einer Tour zu verbringen, entschieden wir uns für die Variante mit den Fahrrädern. Da wir die 7km lange Tour jedoch nicht in der Mittagssonne machen wollten, chillten wir noch eine Runde und legten einen Powernap ein.
Als wir uns dann unsere Drahtesel geliehen hatten, fanden wir die Polizeikontrolle tatsächlich 2km von der Unterkunft entfernt – so wie unser Host es uns gesagt hatte. Wir hatten uns nämlich über die Polizeikontrollen von Mui Ne informiert, doch war in den meisten Blogs nur von Kontrollen auf dem Weg zu den weißen Sanddünen zu lesen, nicht aber auf dem Weg zu den Roten. Gut, dass unser Host diese Information noch einmal korrigiert hatte. Wir fuhren vorbei an zahlreichen Windsurfern und legten noch einen kurzen Stopp am Meer ein, um die zahlreichen Fischerboote zu sehen, die in der dortigen Bucht angelegt hatten.

 

Dann ging es weiter zu den roten Sanddünen. Dort hatte man das Gefühl, wie beim Schlittenfahren den Berg nach oben stapfen zu müssen. Und tatsächlich: wie beim Schlittenfahren wurden hier von Locals Sitzschalen verliehen, mit denen man herunterrasen konnte. Rasen war aber eher das falsche Wort. Es sah nicht so rasant aus, wie die Locals es einem beschrieben. Wir wollten gerade sowieso nicht von oben bis unten eingesandet werden, also suchten wir uns unseren eigenen Weg durch die Dünen und weg von den anderen Leuten.

 

Das ging beachtlich gut, machte es sich der Großteil der Besucher doch scheinbar mit der Vorstellung bequem, nur die erste Düne zu besteigen. Wir flogen noch eine Runde mit der Drohne, auch wenn diese wirklich Probleme hatte, den starken Wind zu meistern. Da wir auch besorgt waren, ob zu viel Sand fliegen würde, beließen wir es bei einem recht kurzen Flug.

 

Wir hofften, dass die Drohne weniger Sand geschluckt hätte, als wir es hatten.
Als wir zurückradelten, hielten wir noch einmal in der Fischerbucht und schauten uns dort bei einem weiteren Drohnenflug den Sonnenuntergang an.

 

20190123_1722233111853359940036780.jpgDann mussten wir aber zügig zurückradeln, denn wir wollten nicht noch in der Dunkelheit unterwegs sein. Wir fanden noch eine Dönerbude, die wohl vor einiger Zeit von Pumba eröffnet wurde, was er aber allem Anschein nach wieder vergessen hatte. Der Klassiker.
Nach einer Katzenwäsche in der Unterkunft, um sich grob vom gröbsten Sand zu befreien, trafen wir Alex wieder.
Mit Alex gingen wir zu Abend essen und teilten unsere Eindrücke, die jeder von uns seit Don Det (Link einfügen) gesammelt hatte. So berichteten wir von Kambodscha, während Alex vom Norden Vietnams erzählte. Wir hatten eine schöne Zeit. Zum Abschied hatte Alex noch ein kleines Präsent für uns dabei, das wir in der Kräutermühle einsetzen konnten. Leider hatten wir nichts für ihn dabei. Das müssten wir dann irgendwann in Deutschland nachholen, denn auf der Reise werden sich unsere Wege nun nach 2,5 Monaten des ständigen Kreuzens nicht mehr überschneiden. Gute Reise dir weiterhin und bleib gesund.
Pumba hatte auf dem Rückweg noch eine neue SIM Karte ergattert. Ihm fehlten aber tatsächlich 300 VND [0,01 €], um ein Paket zu buchen, da die Angaben der Verkäuferin nicht ganz zutreffend waren. Ärgerlich. Also musste er wieder losziehen, um sich durch mehrere Shops zu fragen, um das günstigste Topup zu finden. Das dauerte. Mona freute sich, als er endlich zurück war, denn das Bier, was wir auf dem Heimweg noch im Kiosk ergatterten, wurde so langsam warm. So starteten wir noch eine Folge mit Bier und Chips, um den Abend ausklingen zu lassen.

Tag 135: Und schon wieder genug vom Strand

Zum Frühstück wollten wir heute zu „Coco Bowl“ marschieren, was ca. 1 km von der Unterkunft entfernt lag.img_20190218_233651_5159086144622941565483.jpg Glücklicherweise fiel uns im letzten Moment ein, dass wir die Räder ja für 24 Stunden geliehen hatten und somit nicht zu Fuß gehen mussten. Der Tag startete also schon mal gut. Mit den Rädern waren wir schnell vor Ort, auch wenn wir den Laden erst nicht fanden, da er Teil eines Foodcourts war, was uns nicht bewusst war. Als wir ihn aber dann ausfindig gemacht hatten, gab es Passion Bowl für Mona und Peanut Butter Bowl für Pumba. Sehr lecker.
Nach dem Essen gönnten wir uns einen kleinen Strandspaziergang. Mui Ne, bekannt für Windsurfen und Kitesurfen, hat nicht den tollsten Strand. Er ist einfach sehr verbaut und nicht besonders schön. Für einen kurzen Spaziergang reichte es, aber eine Woche Strandurlaub würden wir hier eher nicht empfehlen.
Zurück in der Unterkunft wurden die Taschen schnell gepackt und wir starteten noch eine Folge. Bevor diese aber fertig war, klopfte jemand, denn unser Bus war wohl schon da – weit vor der Zeit, aber gerne. Leider stellte sich heraus, dass es nur unser erster Pickup war, der so früh da war. So mussten wir an der nächsten Station umso länger warten, bevor wir umsteigen konnten. Auch das Umsteigen war nicht von Dauer, fuhr uns dieser kleine Bus doch nur 20 Minuten weiter, wo wir dann in einen Sleeping Bus umsteigen sollten. Wir hatten zwar extra gefragt und uns wurde gesagt, dass es kein Sleeping Bus sein würde, aber ok, vor allem Mona nahm das Angebot gerne an. Leider durften wir aber nicht zusammen sitzen/ liegen, da der Bus gleich voll werden würde. Die beiden Plätze, die uns erst genannt wurden, waren in unseren Augen aber auch schon belegt. Monas Platz war letztlich doch frei, die Nummerierung war nur irreführend. Pumba sollte in die Stinkeecke des 5er ganz nach hinten ins Eck. Dort musste dann erst einmal geräumt werden, um Platz zu machen. Pumba war nicht so begeistert davon, im vollbesetzten 5er die Stinkeecke zu belegen, sodass er sich kurz auf einen der freien Plätze setzte, bis Mona ihm Tablet und Kopfhörer gereicht hatte. Dann konnte Pumba doch auf eine Reihe vor dem 5er ausweichen, hatte also wieder seinen eigenen Sitz. Glück gehabt. Diesen Sitz behielt er zwar auch nicht lange, denn irgendwann kam eine Familie dazu, die (wie übrigens alle Gruppen im Bus außer wir) beieinander sitzen durfte. So musste Pumba unter den ungläubigen Augen von Mona wieder umquartiert werden und saß für den Rest der Fahrt ganz vorne. Wir hielten wirklich oft an. Nicht etwa für Toilettenpausen oder Essen, aber wir vermuten, dass so die Post ausgefahren wurde. Ein Kerl in rotem Hemd, der neben dem Busfahrer saß, sprang immer kurz raus und kam schnell wieder zurück. Als wir dann aber tatsächlich zur obligatorischen Essens- und Toilettenpause anhielten, wurden wir ganz schön abgezockt. Für zwei 5-Minuten Terrinen sollten wir 80.000 VND [3,02 €] zahlen. Leider hatten wir den Fehler gemacht, nicht erst nach dem Preis gefragt zu haben. Da unser Busfahrer dann aber auch schnell auf die Hupe drückte und weiterwollte, blieb uns nichts anderes übrig, als das Besteck mitzunehmen. So hatte sich der Preis wenigstens etwas refinanziert. Karma is a bitch.
Als wir dann endlich in Dalat angekommen waren, fanden wir ein kanadisches Paar, das sich gerne ein Taxi vom Busterminal zur jeweiligen Unterkunft in der Stadt mit uns teilte. Sie zahlten sogar etwas mehr, als sie mussten. Gut für uns. Danke. Wir fuhren noch ein Stück weiter, bis wir auch an unserer Unterkunft angekommen waren – oder zumindest in der Nähe. Der Taxifahrer fand die genaue Location des Hostels nicht und bevor der Preis immer höher werden würde, entschieden wir auszusteigen und selbst weiterzusuchen.
Das sollte sich als großer Fehler für unsere weitere Reise herausstellen. Wir gerieten in eine der Situationen, vor denen wir uns am meisten gefürchtet hatten. Was passierte, erfahrt ihr – wenn ihr es noch nicht wisst – in einigen Tagen im nächsten Blogbeitrag.

Nein quatsch, wir machen ja keine Erlebnisberichte mit Cliffhangern à la „Fortsetzung folgt“, sondern schreiben einfach unsere Erlebnisse des Tages nieder. Also auch hier:
Wir machten uns also zu Fuß auf die Suche nach unserem Hostel, fanden es aber einfach nicht da, wo es laut Angabe sein sollte. Als Pumba mit seinem Handy zusätzlich mitkoordinieren wollte, kam die erschreckende Erkenntnis: Er hatte sein Handy nicht mehr. Er hatte es auf dem Rücksitz des Taxis liegen gelassen. Na toll. Ausgerechnet dann, wenn das Taxi einen nicht einmal am Hotel absetzt. Akku nahezu am Ende und kein WLAN in Sicht, um es eventuell zu tracken. Wir fragten uns rum, bis wir schließlich durch die Hilfe des dritten Locals unsere Unterkunft fanden. Nach dem Einchecken half uns unser liebenswürdiger Host sofort, indem er diverse Freunde und Taxiunternehmen kontaktierte und vom Verlust berichtete. Wir wussten leider nicht einmal mehr die Farbe des Taxis, was die Zuordnung erschwerte. Mit Hilfe diverser Ortungsoptionen sahen wir noch, wie das Handy einige Minuten durch die Stadt fuhr, konnten es sogar noch einmal aus der Ferne klingeln lassen, bevor der Akku schließlich den Geist aufgab.
Für den Moment blieb uns nicht mehr übrig, als auf unseren Host zu vertrauen, der verschiedene Unternehmen kontaktiert hatte. Wir gingen zu Fuß zum letzten Ort, an dem das Handy GPS Verbindung hatte, wo wir natürlich nichts vorfanden. Dann gingen wir etwas zu Abend essen. Während die Locals in der ganzen Stadt an den Fernsehern hingen, weil Vietnam gerade das Asien-Cup Viertelfinale gegen Japan spielte, fanden wir noch ein Lokal mit einem Platz für uns. Hier gab es gute Suppen und Pizzabrötchen. Leider verlor Vietnam – wie zwar zu erwarten war – also war der Tag jetzt nicht nur für uns gelaufen, sondern für alle.
Es fühlte sich aber trotzdem nicht nach geteiltem Leid an. Naja, wir gingen zurück zum Hostel und hofften darauf, am nächsten Tag das Handy wiederzufinden, auch wenn die Hoffnung gering war.
Wie die Suche sich gestalten würde, könnt ihr aber tatsächlich im nächsten Beitrag zu Da Lat lesen.
Bis dahin,
M & P


P.S. Sorry mal wieder für die Fotoarmut. Jetzt wisst ihr ja, warum das gerade so ist. Ab jetzt wird es wieder besser, versprochen. Dafür hier aber als „Ersatz“ ein Clip.


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