Tag 120: Busunternehmen at its best
Gegen 4:40 Uhr erreichten wir das (letztlich wäre „ein“ besser) Busterminal in Phnom Penh. Die Fahrt mit den vier Kakerlaken – wir gehen aber auch von unzähligen weiteren aus – hatten wir zum Glück gut überstanden. Unseren Infos nach sollten wir gegen 6 Uhr ankommen und es würde dann nach 30 Minuten nach Kep weitergehen. Da wir jetzt früher da waren, hofften wir, dass es auch früher weitergehen würde, im schlimmsten Fall aber eben nach 2 Stunden Aufenthalt. Falsch gedacht. Als nach 2,5 Stunden noch immer nichts geschehen war, fragten wir noch ein weiteres Mal nach und wurden in einen Bus umquartiert, der uns zur nächsten Station in Phnom Penh bringen sollte. Dort sollten wir noch einmal umsteigen und dann sollte es wirklich nach Süden gehen. Wieder falsch gedacht. Als wir nämlich an der nächsten Station ankamen, war auch dort kein Bus für uns. Plötzlich hieß es, wir sollten noch eine Stunde warten. Dann wäre es zwar schon 9:30 statt 6:30, aber ok, wir warten. Während dem Warten fragten wir bei jedem ankommenden Bus nach, ob es der Bus nach Kep sei, was stets verneint wurde und wir dachten, dass unser Bus gleich kommen würde. Und wieder falsch gedacht. Um 10 Uhr fragten wir dann noch mal nach, was denn Sache sei, woraufhin uns gesagt wurde, dass der einzige Bus für den Tag nach Kep um 13 Uhr fahren würde. Ein Witz, oder? Schließlich waren wir seit knapp 6 Stunden in der Stadt und hatten trölfzehn Male nachgefragt und diese Info konnte uns niemand geben? Tolle Kommunikation, „Rith Mony Transport“. Naja, jetzt wussten wir wenigstens wo wir dran waren, konnten unsere Taschen hinterlegen und noch etwas von Kambodschas Hauptstadt sehen. Wir ärgerten uns weniger darüber, dass es so lange dauern würde, als über die schlechte Kommunikation trotz zahlreichem Nachfragen. Wenn es eben wirklich nur eine Verbindung gab, bekamen wir in Battambang wohl falsche Informationen (wie auch immer das gehen sollte, denn unser Host telefonierte mit dem entsprechenden Unternehmen). Aber kann man dummen und unwissenden Touris nicht direkt reinen Wein einschenken? Mmmmmhhh Wein. Lecker.
Wir spazierten durch Phnom Penh und landeten schließlich postkartenschreibend in einem Café nahe des Hauptpostamtes der Stadt.
So hatten wir das Gefühl, die freigewordene Zeit wenigstens etwas sinnvoll zu füllen. Dazu gab es noch einen Salat, bevor wir zurück zum Busbüro gingen. Dort kamen wir zwar ein paar Minuten später an, als uns für die Rückkehr nahegelegt wurde, doch wir mussten trotzdem noch rund 30 Minuten warten. Dann wurden wir endlich abgeholt. Nicht von einem Bus, sondern von einem Tuk Tuk. Natürlich schon völlig überfüllt durch zwei Kerle mit Gepäck, bevor wir eingestiegen waren. Doch in typischer Tetris Manier ging es dann doch. Nach einiger Zeit durch Phnom Penhs Verkehrswirrungen fanden wir uns an einem weiteren Busbüro ein, von wo es aber sogleich mit dem Minivan losgehen sollte. 10 Stunden nach unserer Ankunft in Phnom Penh ging es also wirklich weiter.
Dass jemand uns gesagt hatte, die Straßen Richtung Kep seien gut, konnten wir so nicht bestätigen. Schlaglöcher, Dirtroads und Baustellen wechselten sich stetig ab. Zudem schwitzten wir unseren Ärger über den verlorenen Tag in diesem heißen und überfüllten Minivan aus. Es sollte einfach nicht der beste Tag der Reise sein.
Um 18 Uhr erreichten wir dann Kep und unsere Unterkunft. Gerade noch rechtzeitig, um die letzten Lichter des Tages am Meer zu betrachten.
Endlich wieder Meer. Seit Myanmar waren wir jetzt nur im Inland unterwegs gewesen. Die Locals am nahen Steg betrachteten uns, als wären Touris hier etwas Besonderes – was sie nicht waren. Als es dunkel war, folgte die verdiente Dusche und wir gingen etwas essen und ein paar Bierchen zischen. Der Abend klang also besser aus, als der gesamte Tag verlaufen war.
Tag 121: Kep Crab Markt
Das Frühstück am Morgen verlief etwas unorganisiert, sodass wir nacheinander aßen, da Monas Fruchtmüsli erst spät fertig und das Team wohl noch nicht so eingearbeitet war.
Wir verbrachten das Frühstück mit zwei kletternden Katzen, bevor wir uns Räder ausliehen und uns zum Kep Crab Market aufmachen wollten. Auf dem Weg stoppten wir erst am Pier für die Überfahrt zur Rabbit Island Koh Tonsay. Hier buchten wir uns ein Ticket für den Transfer um 13 Uhr und fuhren weiter am Meer entlang Richtung Crab Market. Hier war weniger los, als wir gedacht hatten, aber doch eine Menge zu sehen. So viele Krabben, Shrimps oder Langusten.
Das Interessanteste hierbei war es, dass man sich die Ware nicht nur frisch pro Kilo bestellen konnte, sondern zudem auch auf Wunsch direkt zubereitet bekam. So stapften die Fischer und Verkäufer zu einem ihrer Fangkörbe im Meer, griffen das Gewünschte Mahl und einige Minuten nach dem Verlassen des Meeres war der Fang verzehrfertig. Wir hatten ja aber gerade erst gefrühstückt, daher aßen wir jetzt erst einmal nichts.
Wir kauften uns stattdessen einen Zuckerrohrsaft, den wir auf dem 6 km langen Rückweg zur Unterkunft an einem schattigen Plätzchen am Meer gemütlich tranken.
Was genau in dem Saft noch so drin war, können wir nicht genau sagen, aber auf Mona wirkte er so, dass sie Pumba bei der Weiterfahrt für einen schlechten Witz den Mittelfinger zeigte. Als Pumba mal wieder darüber lachen musste, wie Mona dies immer zeigte (so wie man es im 1. Schuljahr gemacht hat, mit daneben angewinkelten Zeigefinger und Ringfinger), reichte es Mona. „So sieht halt meine Wichshand aus!“, polterte aus ihr heraus. Wir wissen wohl alle, was sie sagen wollte, aber die Aussage lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Es ist übrigens ihre Rechte. Nur zur Info. Es war eine solch lustige Situation, dass wir beide vor Lachen fast vom Sattel fielen. Glücklicherweise nutzten wir gerade eine der wenigen autofreien Straßen in Südostasien.
Leider fiel uns kurz vorm Hostel auf, dass wir vergessen hatten, am ATM zu stoppen. Mit unseren wenigen Restgeldgroschen war es aber unmöglich 2-3 Tage auf Koh Tonsay zu verbringen, sodass Pumba das leidige Los traf, direkt wieder zurück bis zum Strand zu radeln, wo es wohl einen ATM gab. Halbe Strecke zwar, aber aufgrund der Fähre mit Zeitnot versehen, bedeutete dies eine Menge Schweiß bis er wieder zurück war. Zudem hatte er ein paar Minuten mehr gebraucht, weil Monas Kreditkarte (mal wieder) kein Geld ausspuckte und er dann seine nutzen musste – mitsamt anfallenden Gebühren.
Als das Geldproblem also gelöst war, marschierten wir zum Pier. Uns wurde Boot Nummer 16 zugeteilt. Dieses sollten wir auch für unsere Rückfahrt nutzen. Hierzu wurden uns dann verschiedene Abfahrtszeiten der 16 aufgekritzelt und los gings.
Auf der Insel, die eigentlich nur aus einem 250m langen Strandabschnitt mit Bungalows und Jungle bestand, klapperten wir ein paar der Unterkünfte ab. Uns wurden Bungalows für 15 $ angeboten, bevor wir uns letztlich für einen Anbieter für 10 $ entschieden. Hier buchten wir erst einmal 2 Nächte.
Nachdem wir die Taschen kurz abgeworfen hatten, begaben wir uns zum Chillen und Baden ans Meer. So verbrachten wir den Rest des Tages in der Strandhängematte. Als die Sonne unterging, wurde schnell richtig geduscht, bevor wir uns den Sonnenuntergang am Strand anschauten.
Genau in dem Moment, als wir unseren Bungalow wieder aufschlossen, um Geld fürs Abendessen zu holen, gingen die Lampen an. 18 Uhr also schon. Strom auf Koh Tonsay war nämlich stark limitiert. Von 18-22 Uhr gab es offiziell über Generatoren Strom, ansonsten musste man ohne klarkommen. Zum Abendessen landeten wir gefühlt in dem größten der Bungalowrestaurants des kleinen Strandabschnitts. Hier gab es Amok für uns. Zu lange waren wir jetzt schon in Kambodscha, ohne Amok probiert zu haben. Es war wirklich lecker, auch wenn es schärfer war, als wir erwartet hatten und es für Mona demnach schon fast eng wurde. Das Essen spülten wir mit Bier herunter, während wir ein paar Kartenspiele spielten. Als die meisten Inselgäste gesättigt waren, fing die Bedienung noch an, Karaoke zu singen. Für sich alleine, aber durch die Boxen so laut, dass es doch jeder mitbekam. Es hat eben auch Vorteile, wenn der Strom um 22 Uhr abgeschaltet werden würde. Auf dem Rückweg zu unserem Bungalow machten wir noch einen Ausflug ins knietiefe Meerwasser. Auf Koh Tonsay gibt es fluoriszierendes Plankton, das leuchtet, wenn Bewegung im Wasser ist. Dieses Schauspiel wollten wir uns neben dem tollen Sternenhimmel gerne noch ansehen. Heute funktionierte dies aber scheinbar eher semi gut. Es waren noch Lichter an und vermutlich sah es in absoluter Dunkelheit noch mal um Einiges besser aus. Die Information, dass der Strom um 22 Uhr enden würde, stimmte so aber auch nicht. Wir schliefen um 23:30 ein und hatten zu dieser Zeit noch immer Strom und Generatorengeräusche in unserem Bungalow. Wir stellten uns in der Nacht regelmäßige Wecker, in der Hoffnung der Strom würde ausgestellt sein, sämtliche Außenbeleuchtung somit erloschen und wir hätten einen weiteren Versuch für das leuchtende Plankton und den tollen Sternenhimmel in absoluter Dunkelheit. Doch der Generator lief bis 6 Uhr in der Früh. Dann eben nicht.
Tag 122: Inselleben ist bestes Leben
Der Morgen startete mit einem Aufreger: während Pumba gerade aus dem Bad kam, meinte Mona eine riesige Spinne entdeckt zu haben. Als sie ihre Kamera anhob, um dem Bein der Spinne zu folgen, stellten wir jedoch fest, dass es keine Spinne war, sondern der Schwanz eines großen Salamanders. Aufgrund dieses unerwarteten Geschehens entwischte Mona ein recht deutlicher Schrei und die Kamera wurde beinahe durch die Luft gewirbelt. Letztlich blieb uns nichts anderes übrig, als die Echse in Richtung eines Lochs der Holz- und Bambushütte zu locken. Es funktionierte. Irgendwie. Nachdem dieser kurze Schreck überwunden war und alle Beteiligten überlebt hatten, ging es wieder an den Strand. Wir gammelten und chillten den ganzen Tag bei Sonne und Kartenspielen. Mona gewann meistens.
Als sie dann am späten Nachmittag zum Duschen loszog, flog Pumba noch eine Runde mit der Drohne.
Die Insel war wirklich klein, schaffte die Drohne es doch mit ihrer begrenzten Reichweite problemlos bis zur Inselmitte. Wir genossen gemeinsam den Sonnenuntergang und weitere Drohnenbilder und -videos mit einem interessierten Local entstanden.
Neben den Drohnenfotos wollten wir aber auch noch das ein oder andere Bild im Sonnenuntergang auf dem Boden der Tatsachen machen. Manchmal sind die Tatsachen eben auch genauso schön, wie die Bilder in der Luft.
Zum Abendessen kehrten wir dorthin zurück, wo es das gute Amok am Vorabend gab. Heute probierte Pumba sich an Krabben, während Mona ein vegetarisches Curry bestellte. Während wir auf das Essen warteten, versuchte Pumba mit Hilfe von Youtube Tutorials herauszufinden, wie man am besten Krabben isst – schließlich war es das erste Mal. Es würde schon schiefgehen. Leider gab es hier nur nicht das typische Krabbenwerkzeug, was sie in den meisten Tutorials nutzten.

Auf dem Weg zum Bungalow gingen wir noch auf eine Runde ins knietiefe Meer.

Tag 123: Lonely Beach. Oder: auf den Spuren Leonardo Di Caprio’s
Als Mona am Morgen erwachte, war sie etwas erstaunt, dass sie alleine im Bungalow war. Pumba war schon früher aufgestanden und lag lesend und faul am Strand. Gemeinsam ging es aber dann zum Frühstück. Mit der Drohne hatten wir am Vortag einen verlassenen Strandabschnitt der Insel gesehen, für den wir von unserer Westseite zur Südseite aufbrechen mussten. Wir wussten, dass so etwas wie ein Trampelpfad um die Insel herumführte.
So waren wir dann auch zügig am besagten Strand angekommen, wo nur 1-2 Hütten der Fischer waren und ein weiteres Paar im Schatten der Bäume lag. Wir suchten uns auch einen schönen Platz inmitten der Krabbenlöcher im Strand. Leider gab es hier wieder mehr Müll, der an der Westseite wohl einfach immer weggeräumt werden würde, sich hier jedoch niemand zuständig sah. Schade.
Im Wasser gab es ganze Schwärme springender/ fliegender Fische, die bis auf wenige Meter an die Uferlinie herangeflogen kamen, bevor sie kehrt machten. Außerdem beobachteten wir Krebse, die gegeneinander kämpften, während wir neben ihnen im Wasser standen. So lange sie unsere Zehen in Ruhe lassen würden, sollten sie dies gerne tun. Bevor die erste Tageshälfte zu Ende war und wir zurück zu den Bungalows gingen, suchten wir uns jeweils noch einen schönen Muschelrock, mit dem wir noch ein lustiges Bild machten. Es funktionierte nicht hundertprozentig, doch lustig war es.
Um 14:15 Uhr waren wir zurück und gönnten uns erst einmal als Mittagssnack ein Baguette mit Omelette.


Im Vorbeigehen wurden wir auch von Locals eingeladen, bei ihnen etwas zu essen zu bekommen und Bier zu trinken. Mona hatte aber noch etwas zu klären (bezüglich Arbeitsverhältnis und Einkommen 2018), weshalb wir lieber ruhig in unserem klassischen Abendlokal am Strand aßen. Da Mona zu tun hatte, nutzte Pumba diese Zeit, um wieder einen Teller voller Krabben zu verspeisen.

Tag 124: Zurück am Festland
Wir erwachten an unserem letzten Inselmorgen, weil die Partymeute der Locals ihre Anlage sobald es hell wurde wieder angeschmissen hatte und so auch unseren Bungalow stark beschallten. Das Frühstück gab es wieder bei „Yam yam“ (so luden die Mitarbeiter jeden Vorbeigehenden zum Essen ein), wo wir unsere offene Abendrechnung begleichen konnten.
Wir packten unseren Kram zusammen und chillten uns noch einmal bis 12 Uhr an den Strand, bevor wir Koh Tonsay verließen. Wir hatten unser Boot mit der Nummer 16 wieder gefunden und wurden mit unseren Tickets gerne mitgenommen. Unterwegs nervte eine kleine Heulsuse an Bord, aber gut, es war ja zum Glück nur eine kurze Fahrt. Am Festland angekommen organisierten wir uns einen Transport von Kep nach Kampot. Der Bus sollte uns nach Auskunft in 90 Minuten aufgabeln. Genug Zeit also für einen Kaffee. Als dieser aber dann gerade erst gebracht worden war, kam auch schon ein hyperaktiver Kerl angelaufen, der sich als unser Minivan-Fahrer herausstellte und uns einsammeln wollte. So wurde das gechillte Käffchen zwar gestört, doch es war eben auch mal schön, früher abgeholt zu werden als später. Als der Minivan nach der ein oder anderen weiteren Station voll war, ging es zum Kep Beach, wo wir in einen großen Bus stiegen und eine Stunde (mit kambodschanischem Fernsehen im Bus) später fanden wir uns in unserer Unterkunft in Kampot wieder. Den Nachmittag verbrachten wir bloggend und vor allem skypend. Wir schauten uns an, mit welcher Cloud-Lösung wir unsere Speicherengpässe lösen wollten, entschieden uns aber dann doch dazu, unser SD-Karten Arsenal aufzustocken.
Zum Abendessen fanden wir einen Libanesen, wo wir Hummus und Falafeln verspeisten – wirklich lecker. Da wir nette Menschen sind (Eigenlob stinkt), boten wir von uns aus sogar an, unseren Tisch zu wechseln, damit eine Dreiergruppe Franzosen an unserem alten Tisch besser Platz fand.
Auf dem Weg zur Unterkunft gönnten wir uns noch einen viel zu stark gesüßten Probiotikdrink, bevor wir in unserem Zimmer noch in lange und tiefe Gespräche über Religion und Hochzeit verfielen. Und allen, die es geschafft haben, unseren Beitrag bis hierher zu lesen sei gesagt, dass es dabei in keiner Weise um unsere Hochzeit ging. Der Puls, der sich aufgebaut hat, darf gerne wieder fallen. Denkt an eure Gesundheit.
Wir waren jetzt also in Kampot. Was man in Kampot so anstellt, haben sich bestimmt schon einige von euch in ihrem Leben gefragt. Habt den ein oder anderen Tag Geduld und abonniert unseren Blog, dann verpasst ihr auch nicht, wenn wir euch das die Tage erzählen werden.
Bis dahin,
M & P
Ich möchte auch auf die Insel zum chillen! 🙂
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Dann ab nach Kambodscha 🙂
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