Tag 79: Wir stecken fest in Mae Sot
Im Lonely Planet und in vielen Internetforen findet man nur die Information, dass von Hpa-An zur Grenzstadt Myawaddy um 6 und 10 Uhr morgens Minivans fahren würden. In unserem Hostel hatten wir jedoch einen Bus für 8 Uhr gebucht, da unser Host uns stündlich eine Option angeboten hatte, wir aber gerne das Frühstück ab 7 Uhr noch mitnehmen wollten. Als wir nach diesem gegen 7:45 an die Rezeption kamen, unternahm unser Host dann aber doch noch den ein oder anderen schnellen Anruf. Sollte alles glatt laufen? Waren wir irgendwie untergegangen? Als gegen 8 Uhr aber tatsächlich ein Minivan vor dem Hostel auftauchte, waren wir beruhigt. Also los.
Wir sammelten noch ein paar Locals ein, die wirklich viele Taschen und Kisten mitbrachten, um nach Myawaddy zu fahren. Der Fahrer schien mehrfach überrascht über die schiere Menge an Dingen, die er irgendwie im Auto verstauen musste. Tetris ist eine Leichtigkeit dagegen, so viel stand fest. Schließlich löste er das Ganze dann, indem er Mona eine Reihe weiter vorne platzierte, den Platz neben Pumba bis zur Decke vollstapelte und irgendwie ging alles rein und die Tür zu. Wir waren noch nicht weit gekommen, da übergab sich die junge Frau links von Mona. Der Klassiker. Mittlerweile hatten wir gegen den starken Magengeruch unserer Mitfahrer jedoch ein effizientes Mittel parat. Wir schmierten uns dann immer ein wenig Erkältungsbalsam unter die Nase. Das roch so stark, dass jeglicher Geruch von außen chancenlos war, von unserer Nase wahrgenommen zu werden. Ok, es brannte auch jedes Mal ziemlich und wurde heiß, doch das war nicht so schlimm, wie Magengerüche in einem geschlossenen Fahrzeug.
An der Grenze wurden wir rausgelassen und wir wechselten noch schnell unsere Kyat in thailändische Baht. Dann waren wir auch schnell mit einem Ausreisestempel ausgestattet zu Fuß über die Freundschaftsbrücke nach Mae Sot unterwegs.
Die Grenzbeamtin hier hatte scheinbar viel Hunger und Durst. Bei jedem Mal, wenn wir zu ihrem Fenster kamen, war sie etwas Neues am Essen oder am Trinken. Aber sie war nett und gut gelaunt, die Einreise war schnell gehalten.
In Mae Sot waren wir schnell aufgeschmissen, hatten wir ja jetzt wieder keine lokale SIM Karte und nicht wirklich einen Plan, wo wir denn jetzt hin mussten, um einen Bus nach Mae Sariang zu ergattern. Verschiedene Fahrer eines Motorradtaxis boten uns an, mit dem Gepäck nach Mae Sariang zu fahren. Sorry guys, aber 6 Stunden mit dem Backpack auf dem Rücksitz eines Motorrads war dann doch etwas utopisch für uns. Für 20 THB [0,50 €] schnappten wir uns dann erst einmal ein Songthaew zum Busterminal. Hier schlug eine erste Ernüchterung zu, hatten wir den letzten Bus nach Mae Sariang doch um eine Stunde verpasst und mussten somit einen Tag und eine Nacht in Mae Sot bleiben. Man notierte für uns die morgendlichen Abfahrtszeiten. Von 6 bis 12 Uhr stündlich. Wir bekamen den Weg zu einem Einkaufszentrum beschrieben, wo es SIM Karten und Essen geben sollte. Unser Plan war es, von da aus dann nach Unterkünften zu suchen. Leider verliefen wir uns erst einmal, doch am Ende hatten wir das Ding gefunden. Am Eingang gab es dann direkt einen Einkaufswagen, um all unsere Taschen darin zu platzieren – ein Fest. So schlenderten wir umher und gönnten uns eine thailändische SIM mit unbegrenztem Datenvolumen für 15 Tage für 40 THB [ca. 1 €] pro Person. Bei der Freischaltung meinte die Mitarbeiterin der Telefongesellschaft, Pumba solle doch bitte sein Handy checken, ob alles geklappt habe. Pumba hatte aber verstanden, dass er sein Handy „shaken“ solle. Also fing er an sein Handy ungläubig zu schütteln, verstand er doch nicht, wie das helfen sollte, den Tarif zu aktivieren. Dies führte zu Gelächter bei Mona und fragenden Blicken bei der Mitarbeiterin. Ob das Shaken geholfen hatte oder nicht, das Handy funktionierte. Danach gab es einen Thai Tea, bei dem wir unsere Unterkunft für die Nacht auscheckten. Glücklicherweise war die günstigste Möglichkeit sogar die nächstgelegene vom Busterminal, sodass wir nicht wirklich bis in die Stadt mussten und alles fußläufig zu erreichen war. Danach trafen wir noch das Schweizer Pärchen, was Mona im Pick-Up nach dem Ballonfestival angequatscht hatte, bevor wir bei einem Italiener zum Essen einkehrten.
Mit dem Aufzug ging es dann eine Etage höher in den Supermarkt. Am Aufzug erschrak Mona, als sie viel lauter als geplant ein langgezogenes „Sooooorry“ zu den Fahrgästen rief, als die Tür auf Knopfdruck wieder aufging. Diesmal durfte Pumba lachen.
Im Supermarkt gab es noch ein paar Snacks für den Abend und die Fahrt, bevor Pumba sich plötzlich, aber energisch zum WC verabschiedete und wir uns danach zur Unterkunft aufmachten.
Wir hatten diese noch nicht gebucht, konnten also noch ein wenig am Preis handeln, bis wir den Preis bekamen, der uns auch auf den Online Plattformen angeboten worden war. Das Zimmer war beeindruckend groß und sauber für lediglich 360 THB [ca. 9 €]. Mona duschte, Pumba hockte etwas unbequem auf der Kante eines Holzstuhls, was dazu führte, dass sein Po in der Folge beim Duschen wirkte, als wäre er ein im Zahnen befindliches Kleinkind mit wundem Hinterteil. Und ja, es gibt Bildmaterial davon, und nein, nicht hier. Da muss man schon privat für anfragen.
Wir chillten den Abend gegenüber am Laden, wo es kühles Bier gab. Mona shakerte mit dem kleinen Jungen des hiesigen Ladens, bis dieser den Po versohlt bekam. Ob dies daran lag, dass er mit seinen jungen Jahren (geschätzt 5 Jahre alt) unverheiratet nicht einfach mit einer Frau shakern durfte, oder ob es daran lag, dass er längst ins Bett gehörte, haben wir nicht mehr erfahren.
Wir hatten hier eine angenehme Zeit. Zumindest so lange, bis der Kerl dann auch mal schließen wollte. Aber da wir den ersten Transport nach Mae Sariang am Morgen schnappen wollten, war das auch in Ordnung, uns rauszuschmeißen.
Tag 80: Mae Sariang – direkt verliebt
Der Wecker ging um 5. Das Songthaew sollte um 6 Uhr abfahren. Schnell gab es noch einen Joghurt, wobei unsere Finger als Löffeln dienen mussten. Nach einem unschönen Toilettengang von Pumba, der die Einnahme von Kohletabletten für die Fahrt empfahl, waren wir um 5:45 am Busterminal. Wir warteten eine Stunde, also hatten wir scheinbar das erste Songthaew verpasst. Naja, ist schon schlimmeres passiert. Um 6:40 ging es dann los.
Wir hielten noch kurz im Stadtzentrum, von wo um 7 Uhr dann Abfahrt war. Die Straßen Thailands waren echt übermäßig gut, geradezu feierlich im Vergleich dazu, was wir zuletzt gewohnt waren. Nach 2,5 Stunden gab es eine kurze Toilettenpause bei einem Markt. Ansonsten hielten wir nur immer wieder kurz um Fahrgäste ein- und auszuladen. Die Fahrt im Songthaew war grundsätzlich gemütlicher, als wir es befürchtet hatten.
Die Sitze waren gut gepolstert, die Beinfreiheit und Aussicht sogar besser, als in einem Minivan. Wir hatten zwar sowieso keine Wahl, da zwischen Mae Sot und Mae Sariang nur Songthaews fahren, doch wir genossen die Fahrt förmlich. In der zweiten Hälfte nutzte Pumba sein unausschöpfliches Datenvolumen, um über Amazon Prime das Thursday Night Game der NFL zwischen den New Orleans Saints und den Dallas Cowboys zu schauen. So eine Internetverbindung wie hier ließ sich genießen.
In Mae Sariang war das Hotel, das wir von unterwegs gebucht hatten noch am Tor verschlossen. Insgesamt dachten wir aufgrund des Baustellenlooks schon an eine Abzocke, da auch die Nachbarn im Restaurant und anderen Hotels nichts mit dem Namen anfangen konnten.

Aber grundsätzlich gefiel es uns hier von Beginn an. Der Ort strahlte auch Gemütlichkeit und Entspannung aus und wir hatten schon einige schöne Bars und Cafés gesehen. Im 7/11 kauften wir uns Moskitospray, das beste gab es einfach in Thailand, also wurde sich hier erst einmal eingedeckt, bevor wir uns über die Fahroptionen nach Mae Hong Son am Busterminal informierten (Minivan 7 Uhr morgens, 200 THB/ 5 €; oder noch mal Songthaew 14 Uhr, 100 THB/ 2,50 €) und einfach durch das Städtchen spazierten.
Nach einer Dusche im Guesthouse tranken wir einen recht teuren Kaffee (80 THB/ 2 €) im Screw & Brew. Während wir hier chillten, spielten wir das erste Mal unser Siedler Würfelspiel – es wurde auch mal Zeit.
Mona gewann natürlich beide Runden. Da machte sich ihre Siedler Erfahrung aus Köln bemerkbar. Zudem gab es noch 2 Brownies für den Preis des Kaffees, bevor es später am Abend bei unserem Freund an der Ecke Pad Thai gab.
Der lustige Betreiber kam gar nicht darauf klar, dass Mona eine vegane Variante des Pad Thai wollte, also weder Hähnchen noch Ei wollte. Das passte nicht in seine Philosophie.
Den Abend ließen wir bei ein paar Bierchen in einer Bar ausklingen, die voll war mit Friseurstühlen und Webestühlen. Es war eine wirklich cool eingerichtete Bar, die ein angenehmes Ambiente bot, den Abend zu beenden. Irgendwann wurde unser Tisch aber von fliegenden Ameisen eingenommen. Wir überließen den Tisch kampflos und wählten für uns die Rückkehr ins Hotel und das Bett ohne Ameisen.
Tag 81: Sweet December
Das Frühstück wurde uns aufgetischt, bevor Mona erwähnen konnte, dass sie keine Eier mag. So gab es 4 Spiegeleier für Pumba. Mona gab sich mit Toast und Marmelade zufrieden. Wir redeten lange mit der Host-Mutter, einer Frau, die zum Stamm der Karen gehört und ursprünglich also aus Myanmar kam. Im Alter von 24 Jahren flüchtete sie aber nach Thailand, als ihr Dorf von Truppen der Regierung angegriffen wurden. So erfuhren wir, dass mit den Karen in den 70er und 80er Jahren ähnliche Konflikte entstanden – mitsamt Vertreibungen und Verfolgungen – wie zuletzt und aktuell mit den Rohingya – traurig. Aber sie ist zufrieden mit ihrem Leben in Thailand, auch wenn sie hier keinen Pass hat. Ihren 7 Kindern konnte sie so aber ein besseres Leben gewähren, konnten sie doch alle studieren gehen und 4 von ihnen leben mittlerweile in den USA. Ihr jüngstes Kind war nun unser Host – 3 Wochen jünger als Pumba. Die Host-Mutter lud uns dann für den Abend zu einer kleinen Feierrunde ein. Bei ihr und den Karen war es üblich, den „Sweet December“ in der Nacht vom 30.11. auf den 01.12. zu feiern. Diese Nacht war zwar in der Nacht zuvor, doch sie hatte sich nicht getraut, bei uns zu klopfen, also schlug sie vor, die Feierlichkeiten heute mit uns zu wiederholen und sogar auszubauen. Wir sollten uns nur nichts zum Abendessen gönnen, sie würde für uns kochen. Klang super.
Mit dieser freudigen Aussicht auf den Abend gingen wir zum Rollerverleih und fuhren mit dem schniekesten aller bisherigen Roller unserer Reise in Richtung des Maesawannoi Wasserfalls. Die Route war wirklich schön durch Wälder und Berge.
Nach einigen Kilometern erreichten wir einen Feldweg, der uns zu dem Parkplatz des Wasserfall führte. Hier konnte man an den verschiedenen Stufen des Wasserfalls entlangwandern und an einem der unteren Becken sogar schwimmen.
Wir hatten Schwimmkleidung dabei. Der Weg entlang des Berglaufs und den einzelnen Fällen war einfach zu bewältigen, gab es doch stets Pfad und Stufen. Als wir nach dem recht einfachen Stufenweg am natürlichen Pool angelangt waren, war es uns im Schatten des Waldes und im kalten Wasser wirklich zu frisch. Zudem hatten wir unterwegs auch eine Schlange gesehen und hatten nun etwas Respekt davor, was außer uns noch in diesem natürlichen Pool schwimmen würde. Schön war es trotzdem.
Wir waren die einzigen Besucher und genossen die Ruhe, bevor es wieder nach oben zum Parkplatz ging.
Dort machten wir eine kurze Snackpause, bei der wir Unterkünfte in Pai online checkten, bevor es zurück nach Mae Sariang ging.
Beim Essen bekam Mona etwas Anderes, als sie bestellt hatte. Vielleicht auch einfach nur etwas Anderes, als sie mit ihrer Bestellung erhofft hatte. Es war wirklich nicht sehr lecker, doch sie meisterte es und verdiente sich zur Belohnung einen Caramel-Macchiato im Café nebenan. Hier genossen wir auf der Terasse dann auch den Sonnenuntergang.
Wir gingen noch zum Busschalter, um unsere morgigen Tickets nach Mae Hong Son zu sichern. Wir hatten uns für das Songthaew um 14 Uhr entschieden. Dann holten wir unsere Wäsche ab, die wir am Vortag abgegeben hatten. Diese war auf das Stück bezahlt worden, sogar jede einzelne Socke zählte einzeln, was wir schon als krass empfanden. Der Motorradverleih hatte komischerweise schon geschlossen, obwohl wir doch erst 18:00 Uhr hatten. So konnten wir den Roller eben nicht zurückgeben, sondern mussten ihn wohl oder übel über Nacht behalten. Wir chillten uns für eine Folge auf Netflix ins Bett, bis es an der Tür klopfte. Die Host-Mutter sagte uns bescheid, dass alles vorbereitet wäre und wir gerne essen kommen sollten. Das englische Pärchen, was im Laufe des Tages eingecheckt war, wurde ebenso nach unten gebeten und so saßen wir schnell zu viert am Tisch. Neben Host und Host-Mutter waren auch verschiedene Neffen und Cousins für die Feier erschienen, aber irgendwie aßen nur wir Touristen. Erst auf mehrfaches Bitten doch mit uns und nicht später alleine zu essen, setzen sich ein paar hinzu. Zu Essen gab es „Suki“. Vom Gefühl her ist es wie ein Suppenfondue. Aus Japan scheinbar.
In der Mitte kochte Brühe, die man dann mit allerlei Fleisch oder Gemüse ganz nach dem Geschmack der Runde aufwerten konnte. Es war wirklich lecker. Und es gab viel zu viel. Die Mengen würden reichen, uns 1 Woche lang satt zu bekommen.
Nach dem Essen wurden Spiele gespielt. Der Spieleklassiker zu Beginn war die Reise nach Jerusalem, wo jeder, der ausschied, eine Aufgabe erfüllen musste.
So musste erst Pumba „Alle meine Entchen“ singen, bevor Mona kurz darauf wie ein Frosch im Kreis durch den Raum hüpfte. Nach einigen weiteren lustigen Spielen und einer wirklich kurzweiligen Zeit beim „Sweet December“ war die Host-Mutter müde und die Neffen mussten nach Hause ins Bett. Uns beiden war es noch nicht ganz nach schlafen, sodass wir wieder in die Bar vom gestrigen Abend gingen, um noch ein Feierabendbierchen im Friseurstuhl zu ergattern. Hier konnte Pumba mit Bayern gegen Bremen das erste Mal seit unserer Abreise die Bundesliga live verfolgen.
Der Abend endete ehrlich gesagt weniger harmonisch. Es gab einfach mal Redebedarf, der nicht in einem kurzen Gespräch abgedeckt werden konnte. Aber es wurde einfach mal Zeit, Diverses anzusprechen. Schließlich waren wir schon eine ganze Weile 24/7 unterwegs. Das beansprucht natürlich eine Beziehung, vor allem da wir zuvor eine sechsjährige Wochenendbeziehung geführt haben. Es kann nicht alles super laufen. Aber somit gilt es nun die Herausforderungen gemeinsam zu meistern und noch gefestigter aus der Situation hinaus zu gehen. Also haben wir für die kommende Zeit ein gewissen Ziel vor Augen, um den Fokus wieder auf das Wesentliche unserer Beziehung zu legen.
Tag 82: völlig überfülltes Songthaew – Mae Hong Son
Nach dem eigentlichen Frühstück erhielt Pumba – längst gesättigt – noch eine Schüssel Suki. Hat er den Mund am Abend zuvor wieder zu voll genommen. Jetzt war uns erst aufgefallen, dass die Wäsche, die wir gestern abgeholt hatten, in weiten Teilen noch feucht war. Über Nacht hatte sich zudem jetzt ein ranziger Geruch eingestellt. Wir würden sie wohl wieder waschen müssen – das sind die Ärgernisse eines Backpackers. Daher lief Mona mit unserem Host zurück zum Waschsalon und forderte für die nasse Wäschehälfte das Geld zurück, während Pumba duschen ging und nach der Dusche nichts mehr wirklich zum Anziehen hatte. Mona hing die feuchten Sachen mit Hilfe der Hostfamilie in der Sonne auf. Wir unterhielten uns mal wieder mit der Host-Mutter, die uns immer wieder interessante und gute Informationen über das Land geben konnte, ob es um ein Grundeinkommen ging oder um die Kochgewohnheiten in Thailand. Nach der herzlichen Verabschiedung ging es dann auf unsere nächste Songthaew-Tour.
Diese war aufgrund des vollen Gefährts weniger schön als die erste Fahrt. Hatte man uns noch gesagt, wir sollten am Tag zuvor ein Ticket buchen, bevor es voll wäre, hatten wir nun den Eindruck, dass es nie voll werden könnte. Meinte man, es wäre kein Platz mehr, wurde noch einmal mehr zusammengerückt oder es setzte sich jemand in die Mitte oder stand einfach stundenlang hinten auf dem Trittbrett.
In Mae Hong Song erkundigten wir uns erst einmal nach den Abfahrtszeiten und Preisen der Minivans nach Pai. Von 8 bis 17 Uhr war alles dabei. Wir gingen zu Fuß zum Guesthouse und führten erst einmal unser Vorabendgespräch fort, bevor wir hungrig wurden. Hierzu gingen wir ins nahe Zentrum des Orts und aßen und tranken an den Streetfoodständen der Walking Street mit Blick auf die beleuchteten Pagoden und Tempel Mae Hong Sons – bis diesen das Licht ausgeknipst wurde.
Die Nacht hielt noch eine Überraschung parat: Mona musste zur Toilette gehen, nicht Pumba. So was gab es hier auch noch nicht.
Tag 83: Bamboo-Bridge & Pai
Mit Hilfe von Pumbas Erdnussbutter war das Frühstück hier ganz gut. Mit einem Roller wollten wir nun einige Kilometer aus der Stadt heraus fahren, um die Su Tong Pae Bridge zu sehen, die 900m lang sein sollte und nur aus Bambus bestand. Der erste Rollerverleih war uns zu teuer. Der zweite war menschenleer. Nach einiger Zeit des Wartens und des Durchfragens mitsamt Telefonanrufen der Nachbarn kam die Besitzerin aber zurück und konnte uns einen guten Preis anbieten, um für 2-3 Stunden einen Roller zu leihen.
Wir fuhren erst zum Busterminal, um uns ein Minivan-Ticket zu sichern, dann ging es in Windeseile zur Bambusbrücke.
Diese war mitten in der Sonne gelegen, doch wirklich schön. Wir hatten eine gute Zeit, in der wir zwar Sonnenbrand kassierten, aber auch einige witzige Aufnahmen schossen und einen Maracujasaft trinken konnten, bis bei Mona ein Maracujasaft-Baby enstand. Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag. Es war sehr spannend zu sehen, wie robust diese Brücke aus Bambus ist und welche handwerkliche Arbeit der Einheimischen dahinter steckt diese zu errichten. Die Atmosphäre war sehr stimmig und wir hatten zwischen den Reisfeldern wieder einen tollen Einblick in die Natur.
Den Roller brachten wir pünktlich zurück, nachdem wir gecheckt hatten, ob Monas Restaurant der Wahl geöffnet war. Leider nicht. Nahe des Rollerverleihs dachten wir aber, eine gute Alternative gefunden zu haben. Pumbas Frühlingsrollen und gebratener Reis waren auch wirklich gut. Monas Curry war anfangs leider viel zu scharf, nach der Korrektur aber dann viel zu wässrig. Schmeckte am Ende wie Spargelsuppe. Wir diskutierten dann selbst darüber. Die Vibes zwischen uns waren in Mae Hong Son einfach nicht so gut. Es wurde Zeit, weiterzukommen.
Nach einer kurzen Chillphase in den Hängematten der Unterkunft kamen wir dann auch weiter. Der Minivan nach Pai holte uns am Post Office des Ortes ab, sodass wir nur 100m statt 1,2 km mit den Backpacks marschieren mussten – Gute Sache. Nur der Vollständigkeit halber: Natürlich war wieder eine Frau dabei, die sich ständig übergab. Können Locals einfach keine Fahrten aushalten, oder haben sie alle immer etwas solch schlechtes gegessen? Es gehörte dazu. Bei jeder Fahrt. Jeder. Eine andere Frau meinte bei einem kurzen Stopp noch, sie würde jetzt einfach neben den Minivan pinkeln. Wenn sie die Augen schließen würde, würden wir Anderen ja schließlich nicht mehr da sein. Glücklicherweise ging sie dann aber doch zur Toilette. Außerdem meinte die selbe Frau bei einer Kontrolle an einem Checkpoint, dass der Beamte die Tür sicher nur geöffnet habe, um ihre Beine zu bewundern. Sie war etwas schräg drauf. Irgendwie lustig. Irgendwie aber auch nicht. Während wir die schöne Landschaft zwischen Mae Hong Son und Pai im Sonnenuntergang genossen, fragte Mona mit ihren Kopfhörern ausgestattet plötzlich recht aggressiv: „Wat?!?!“. Sie hatte gedacht, Pumba hätte etwas zu ihr gesagt, eigentlich hatte aber nur ein älterer Mann gesprochen zu der Zeit, der sich jetzt bestimmt angefahren fühlte.
Gut, dass wir wenig später Pai erreichten, einen unserer Lieblingsorte der Thailandreise von 2016. Unsere Transferphase durch die szenische Route hatte ein Ende und wir waren an unserem Ziel für den Aufenthalt in Thailand angekommen. Wie lange wir bleiben würden und was es hier so zu erleben gab, erfahrt ihr dann wie immer im nächsten Blog.
Bleibt dran, dann bleiben wir es auch.
Bis dahin,
M & P
Herrlich 🙂
@Chris: Handy shaken …
@Mona: Soooooooorry …
Ich habe laut gelacht beim Lesen ! 🙂
Vielen Dank, und auch ernsthafte Gespräche sind wichtig!
❤
LikeLike
Wir waren beide etwas verbatscht, aber ja, wir haben auch jeweils laut lachen müssen 😅
LikeLike