pakse – weihnachten bei 30 C°

Tag 104: Heiligabend

Nach gefühlt ewigem Warten kam gegen 02:30 Uhr endlich der entsprechende Anruf, dass der Sleeping Bus am Busterminal eingetroffen war. Länger warten als auf diesen Bus musste bisher nur Schalke 04 auf eine deutsche Meisterschaft – aber die warten ja immer noch. Nach einer mörderischer Fahrt in einem Songthaew zum Busterminal lagen wir also kurz darauf in unseren Betten. So gemütlich wie bei unserer ersten Tour im Sleeping Bus war es jetzt nicht. Das könnte an unseren Prellungen und Blessuren vom Sturz liegen, zusätzlich aber auch daran, dass wir das Bett ganz hinten erwischt hatten. Ganz hinten heißt langer Hebel und viele Sprünge, wie auf dem Weg nach Mrauk U. Das Hochkatapultieren geht also auch in der liegenden Position.
Die Zeit verging trotzdem annehmbar schnell, sodass wir gegen 9 Uhr morgens Pakse erreicht hatten. Wir kehrten in einem Café ein, um zur Toilette zu gehen, zu frühstücken und nach einer Unterkunft Ausschau zu halten. Da wir jedoch nicht bedient wurden, gingen wir nach dem WC Besuch wieder und fanden eine Unterkunft auch von unterwegs. Unsere Blessuren fühlten sich nicht so schlimm an, wie wir es nach der „Nacht“ im Sleeping Bus befürchtet hatten. Trotzdem fühlten wir uns schlapp und angeschlagen. In der Unterkunft konnten wir noch etwas gratis Obst und Früchte genießen. Die gab es hier jeden Morgen, zusammen mit Toast und Marmelade, obwohl offiziell kein Frühstück in der Unterkunft verfügbar war. Unser Zimmer war annehmbar, sodass wir uns zügig dazu entschieden hatten, keine Sightseeing Tour durch Pakse zu machen und den Tag regenerierend mit ein paar Serien im Bett zu verbringen. Aus unserem Plan, das Bolavenplateau mit einem zweitägigen kleinen Motorrad-Loop zu besuchen wurde erstmal nichts. Neuer Plan war chillen und regenerieren, bevor es dann am kommenden Tag eben nur für einen Tagesausflug aufs Plateau gehen sollte. So verging fast der gesamte Heiligabend auch mit diesem Alternativplan. Und es tat auch einfach richtig gut nichts zu tun.

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Wir sehnten uns doch auch gerne nach Hause, um Weihnachten mit der Familie verbringen zu können. An solchen Tagen vermisst man die Liebsten dann doch sehr. Dennoch rufen wir uns immer wieder vor Augen, wie froh und glücklich wir sind diese Entscheidung der Reise getroffen zu haben und welche tollen Erlebnisse wir bereits gemacht haben und eben noch machen werden.
Als es dann aber Abend wurde und der Hunger rief, machten wir uns doch auf den Weg, um bei einem Italiener einzukehren, den wir bei TripAdvisor gefunden hatten. Wir nahmen im Secret Garden hinter dem Restaurant Platz und schnell war klar, dass wir uns heute dann auch mal mit einer teureren Mahlzeit belohnen würden – schließlich war es auch Heiligabend. Auf der Speisekarte gab es als Appetizer nämlich eine Platte, die mit Salami, Schinken und Käse (Hart- und Weichkäse) aus Italien bestückt war. Genau das brauchten wir jetzt nach Monaten des Entzugs von richtigem Käse und Wurstaufschnitt.

Dass die Vorspeise teurer sein sollte, als unsere Pizza zum Hauptgang ignorierten wir dabei einfach und genossen lieber noch einen Schluck unseres Rotweins. So hatten wir dann also etwas Besonderes für unser Heiligabendmahl in Laos gefunden und genossen die Zeit im gemütlichen und romantischen Ambiente.
Noch im Bett schwärmten wir von dem Käse und dem Schinken und Pumba auch von der Salami. Eigentlich wollten wir zum Ausklang noch einen Weihnachtsklassiker auf dem Tablet anschauen, doch wir waren einfach zu müde. Und das vom nichtstun. So entschieden wir uns doch wieder für eine Folge, da diese nur halb so lange dauern würde. Doch selbst dies schaffte Pumba nicht mehr, was dazu führte, dass Mona das Tablet beiseite legen musste und wir einschliefen.

Tag 105: 1. Weihnachtstag – die Zipfelmützengang

Der Morgen startete unschön. Mona bat Pumba darum, bitte einen fachmännischen Blick mit der Handytaschenlampe auf ihre Mandeln zu werfen – in Myanmar war dies schließlich so gängige Praxis. Ihr Eindruck von Schluckschmerz bestätigte sich durch Pumbas optischen Eindruck. Die Mandeln waren wieder eitrig belegt und entzündet. Unsere Rollertour aufs Bolavenplateau sollte also wiederum aufgeschoben sein – was ein Mist. Jetzt stand erst einmal ein Arztbesuch auf dem Programm, nachdem wir im von einem Rohrbruch durchnässten Bad unsere Katzenwäsche vollzogen und uns an der Platte mit Früchten bedient hatten. Auf Maps.me fanden wir eine Klinik, die mit englisch sprechendem Personal aufwarten konnte, sodass wir dorthin aufbrachen. Unterwegs kamen wir sogar an einer Kirche in Pakse vorbei, wo zahlreiche Menschen auch noch vor dem Gebäude auf Plastikstühlen saßen, um den Ausführungen des Pastors zu folgen. Eine echte Weihnachtsmesse am 1. Weihnachtstagmorgen in Laos. Da wir ja aber wichtige Termine hatten, konnten wir hier nicht verweilen und an der Messe teilnehmen. Ja, nur deshalb. So waren wir zügig an der Klinik angekommen. Diese war schon auf den ersten Blick Top ausgestattet, schließlich war draußen in einem zusätzlichen Gebäude ein CT untergebracht und auf der anderen Seite des Hofes winkte uns schon jemand zu, dass man bei ihm während des Wartens kostenlos Kaffee trinken könnte. Wenn das mal kein gutes Zeichen war. In der Klinik selbst wurde dieser Eindruck dann noch einmal bestärkt. Nach der Anmeldung ging es zur Voruntersuchung und dann je nach Bedarf in einen Raum mit einem Facharzt oder eben zum Ultraschall oder zum Röntgen.

Für Mona (und dem mitdackelnden Pumba) ging es dann aber erst zur Kasse, denn ohne Vorkasse wurde hier niemand behandelt – zumindest kein Tourist. Nachdem wir 13.500 KIP [ca. 13,50 €] gezahlt hatten, durften wir dann die nächste Etappe in Angriff nehmen. Den Raum des HNO-Arztes. Dieser fackelte nicht lange, um sein Endoskop startklar zu machen. Der Anblick des Endoskops trieb Mona schon Angstschweiß auf die Stirn, doch der Arzt versicherte ihr schnell, dass er ihr nicht wehtun würde. Pumba blickte während der Untersuchung gebannt auf den Bildschirm und musste feststellen, dass Monas Ohren von innen schöner seien als ihre Nase. Dieser Scherz kam gerade bei der angespannten Mona weniger gut an, weshalb Pumba für den Rest des Klinikbesuchs lieber schwieg.


Unser Verdacht bestätigte sich allerdings: Mona hatte schon wieder eine eitrige Mandelentzündung.

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So wurden ihr schnell ein paar Medikamente verschrieben, die wir sodann in der hauseigenen Apotheke für 13.000 KIP [ca. 13 €] erhielten. So waren wir nach einem interessanten Arztbesuch um 26 € ärmer und hatten die Hoffnung, dass es das mit Monas Mandeln nun endgültig war.
Auf dem Weg zurück zur Unterkunft machten wir einen kleinen Umweg, um einen Roller auszuleihen. Auch wenn wir zwei Tage zuvor erst gestürzt waren, nützte dies ja nichts. Wer flexibel und günstig von A nach B kommen möchte in Asien nimmt eben am besten das motorisierte Zweirad. Gegen 12 Uhr fuhren wir dann auch tatsächlich los und verließen die Stadt in Richtung Wasserfälle des Bolaven-Plateaus. Wir waren wirklich froh, unterwegs zu sein, denn seit Wochen hatten wir das erste Mal wieder wirklich Hitze. Der Schweiß lief schon an allen Nähten entlang, als wir endlich die Straßen unsicher machten. Die Straßen hier waren übrigens überaus gut. Auf dem Weg zum Plateau wurde ein Großteil der Straßen gerade erst neu asphaltiert, es fuhr sich wie ein Roller-König.
Als wir das Bolaven-Plateau erreicht hatten, sollte das erste Ziel der Tad Gneuang Wasserfall sein. Wir hatten zwar erst die falsche Dirtroad genommen, doch auch wenn die Beschilderung hier wirklich besser sein könnte, fanden wir dann unser Ziel. Der Wasserfall war wirklich toll und groß.

Das Häuschen, was einen Aussichtspunkt darstellte, war mitsamt Weg dorthin aber nicht mehr so idyllisch, wie wir es auf den Bildern gesehen hatten, weil alles gerade erneuert wurde. Unten am Fuße des Wasserfalls war es aber überraschend leer und schön. So konnten wir ein paar witzige Fotos mit unseren Weihnachtszipfelmützen schießen und dort eine tolle Zeit verbringen.


Als wir dann wieder nach oben gingen, wollten wir auch noch die Kante des Wasserfalls aus der Nähe betrachten. Hier kam die Drohne zum Einsatz. Unglaublich wie viel Wucht der kleine Bachlauf hier oben in einigen Metern entwickeln konnte.

Nach dem Drohnenflug stellten wir die Drohne kurz auf einer kleinen Brücke ab, um erst unsere Schuhe anzuziehen. Während diesem Vorhaben lief ein Kerl, der nicht genau guckte fast gegen die Drohne, womit diese beinahe nach unten in den Bach gefallen wäre. Mona sah sie förmlich schon unten liegen. Glücklicherweise ging es aber in letzter Sekunde gut und die Drohne wurde sicher wieder verpackt.
Nun ging es zum nächsten Wasserfall, dem Tad Champee Wassserfall.

Hier traf uns auf der langen Dirtroad hin zum Fall die Hungerkeule, sodass wir uns am Parkplatz des Wasserfalls in einem Restaurant erst einmal gebratenen Reis und gebratene Nudeln gönnten, bevor wir die paar Minuten zum Wasserfall hinunter liefen. Der Tad Champee Wasserfall war zwar nicht so beeindruckend hoch wie der Tad Gneuang Wasserfall zuvor, doch seine Lage war durch das runde Tal, das er sich gebildet hatte einfach nur als perfekte Idylle zu bezeichnen.

Da wir schon den Großteil des Tages hinter uns hatten, war hier nun leider weniger Zeit zum Herumhängen (und zum Schwimmen waren wir heute sowieso nicht ausgestattet).

Also begnügten wir uns damit, dass wir unser obligatorisches Zipfelmützenfoto schossen.

Danach versuchte sich Pumba daran, die Rundung des Geländes trockenen Fußes zu umlaufen, was auch bedeutete, hinter dem Wasserfall hindurchzusteigen. Mona beobachtete ihn aufmerksam und hielt seine Schritte in Bildern fest. Es gab tatsächlich so etwas wie einen Pfad, um die ganze Runde zu schaffen.


Jetzt sollte zum Abschluss noch der Zwillingswasserfall Tad Fane anstehen. Da es schon zügig dem Sonnenuntergang entgegenging und wir eigentlich ungern im Dunkeln fahren wollten, überlegten wir kurz, ob wir den Wasserfall skippen würden. Da wir Pakse aber so oder so nicht mehr im Tageslicht erreichen würden, entschieden wir uns für den Wasserfall. Diese Entscheidung war goldrichtig.

Der Tad Fane ist der größte Wasserfall von Laos und diesen im Sonnenuntergang mit unseren Zipfelmützen zu sehen, stellte noch einmal ein Highlight des Tages dar. Außerdem hätten wir verpasst, wie der lustige Parkplatzwacht des Tad Fane Wasserfalls über Monas Schrammen, blauen Flecken und Blessuren vom Rollersturz lachte, als wir dort aufkreuzten. Und ja, wo wir gerade beim Thema wären, die Schrammen an Monas Schienbein stammen tatsächlich vom Rollersturz und nicht von einem Fußballspiel auf einem laotischen Hartplatz. Hier wird sowieso eher auf Rasen gespielt, wenn auch in der Trockenzeit auf sehr vertrockneten.


Wie bereits erwähnt ging der Heimweg dann im Dunkeln vonstatten. Dies bedeutete, dass unsere Helmwahl am Morgen mit Visieren die richtige Entscheidung war. Wir fuhren also über die neu asphaltierte Straße Pakse entgegen, passierten ein ums andere zweirädrige Gefährt, das ohne Licht unterwegs war und uns klatschten die Fliegen und Moskitos nur so um die Ohren. Ab der Hälfte der knapp einstündigen Fahrt fragten wir uns schon, ob man mit oder ohne Visier mittlerweile mehr sehen würde. Klatsch, schon wieder ein Fliegenschwarm. Auch das Monameter war nach unserem Sturz wieder resettet worden und schlug häufig aus. Bei einem kurzen nicht asphaltierten Stück entglitt Mona in ihrer Anspannung bezüglich der Rollerfahrt im Dunkeln sogar ein Jauchzen, dass fast schon einem kurzen Aufschrei glich. Doch heute ging wieder alles gut. Wir erreichten Pakse zeitig, sodass wir noch kurz in einer Mall stoppen konnten, um nach einem Tripod zu schauen.

Uns war heute mal wieder aufgefallen, dass es Zeit wurde, einen neuen Tripod zu bekommen. Das würde einige akrobatische Kameraaufbauten und einiges an Zeitaufwand einsparen. Leider wurde jedoch auch hier nichts aus unserem Vorhaben und wir brachten den Roller zurück. Neben dem Verleih war ein Restaurant, welches wir auch schon auf TripAdvisor ganz weit vorne für Pakse gesehen hatten. Die Portionsgrößen der Gäste und die günstige Speisekarte ließen unsere Augen förmlich glitzern. Doch da wir noch nicht hungrig waren, sollte es erst wieder zur Unterkunft gehen. Essen könnten wir auch noch später. Nach dem Duschen und dem schnellen Anfertigen unserer Weihnachtsgrußkarten chillten wir noch eine ganze Weile. Wir schickten die Grüße an Gott und die Welt. Für alle anderen, hier unsere Karte: Nachträglich frohe Weihnachten von uns.

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Gegen 21:30 brachen wir dann aber zum Abendessen auf, bevor wir nichts mehr bekommen würden. Auf dem Weg zum vorher erwähnten Restaurant meinte Mona dann, wie gerne sie doch noch einmal die Käseplatte des Italieners probieren würde. Pumba muss man das nicht 2x anbieten, ein Lokal aufzusuchen, wo es Pizza gibt. Also wurde der Plan kurzerhand umgeworfen und wir landeten wieder bei dem Feiertagsitaliener unserer Wahl. Es war wie am Tag zuvor wieder sehr lecker. Die Vorspeise kostete wieder mehr Geld als unsere Hauptgänge, aber das war egal, schließlich war immer noch Weihnachten. Vorweg gab es eine Käseplatte, bevor Pumba sich wieder eine Pizza gönnte und Mona sich für Ravioli entschied. Wir verneinten aufgrund der Sättigung zwar ein Dessert, doch kurz danach hatten wir plötzlich beide etwas vor uns stehen. Man hatte uns gratis etwas vom Feiertagsdessert gebracht.

Danach machte der Italiener mit seiner Belegschaft eine kleine Weihnachtsfeier, bei der zahlreiche Sekt- und Weinflaschen geköpft und die weiteren Dessertreste verspeist wurden. Für uns ging der Tag aber nun auch zu Ende, waren wir das doch auch wirklich: am Ende.

Tag 106: 2. Weihnachtstag – Zeit zum Entspannen

Während unser Host Mona beim Frühstückssnack gerade noch zu erklären versuchte, dass unser Minivan zu den 4.000 Inseln noch brauchen würde, fuhr auch schon ein Minivan vor. Nach etwas gegenseitiger Verwirrung war jedoch klar, dass dieser nicht für uns sei und wir warteten noch etwas. Schließlich wurden wir von einem Tuk Tuk abgeholt, dass uns zu einem Ticketoffice in der Stadt brachte. Hier stiegen wir um in einen großen Reisebus und kurz darauf starteten wir die Fahrt nach Süden. Als wir Pakse schon einige Kilometer hinter uns gelassen hatten, merkte ein Paar wenige Sitzreihen vor uns, dass der Bus nach Süden fuhr. Irgendwie wollten sie aber nach Norden und nachdem sie eilig ihre Fahrkarten vorgezeigt hatten und jemand vom Busunternehmen hektisch den ein oder anderen Anruf getätigt hatte, fuhr der Bus rechts ran und ließ die beiden wieder raus. Irgendwo im Nirgendwo. Hoffentlich wurde der Person am anderen Ende der Telefonleitung ausführlich erklärt, wo genau die beiden abgesetzt worden waren und nun aufgegriffen werden sollten, um nach Norden zu gelangen. Für uns ging es jedoch weiter nach Süden. Die Fahrt verbrachten wir mit Netflix und schon bald waren wir in Nakasong angekommen, von wo die Fähre nach Don Det – unserer Wahl für die 4.000 Inseln – übersetzen sollte.

Laos liegt zwar nicht am Meer, doch der Mekong führt hier im äußersten Süden an der kambodschanischen Grenze so viel Wasser, dass unzählige Inseln aus dem Wasser ragen. Teilweise sind es eher nur Büsche und Sträucher, teilweise aber auch größere Inseln mit Dörfern. In Don Det gab es neben einem Dorf eben auch zahlreiche Bungalowunterkünfte mit Hängematten und Restaurants. Hier wollten wir die Beine ein paar Tage hochlegen, um unseren Laos Aufenthalt in Ruhe zu beenden.
In Nakasong wollten wir erst noch Geld abheben, doch von den 3 ATMs, die hier aufgereiht standen, waren 2 außer Betrieb. Am einzig verbliebenen Automaten stand eine entsprechend lange Schlange. Nachdem wir uns 10 Sekunden in der knallenden Mittagssonne angestellt hatten, verging uns die Lust am Anstehen. Wir hatten bei Maps.me und Google Maps gesehen, dass es auf Don Det auch einen Gedautomaten geben würde, also wollten mit unserem letzten wenigen Geld rüber fahren und dort etwas abheben (Spoileralarm: Es gab auf der Insel keinen ATM. Der angezeigte Standort lieferte nur eine Wechselstube, wo man für einen Aufschlag von 6% von der Kreditkarte Geld abheben konnte. ATMs gibt es auf Don Det nicht!).
Wir marschierten mit unseren Rucksäcken durch die Hitze zum Fähranleger und ließen uns dann für 1.500 KIP [ca. 1,50 €] pro Person nach Don Det übersetzen.

Unterwegs entschieden wir uns auch endlich für eine Unterkunft, hatten wir doch immer noch nichts gebucht. Da unsere Wahl auf eine weiter südlich gelegene Unterkunft fiel, fragten wir unseren Bootsführer, ob er uns auch an den südlicheren Bootsanleger fahren könnte. Mona hatte gelesen, dass dies für 500 KIP [ca. 0,50 €] pro Person möglich war. Dies bestätigte der Bootsführer glücklicherweise auch, sodass wir nur einen kurzen Fußweg zu bewältigen hatten, der aber auch noch locker zum Anschwitzen reichte. Monas Idee war hier trotzdem goldwert gewesen. Unsere Zimmer im Mr. Thoˋs Bungalow waren noch nicht einzugsfertig, sodass wir noch etwas im Restaurant am Mekong chillten und schon jetzt diese ruhige Atmosphäre genossen. Die Ruhe wurde nur immer wieder kurz von vorbeifahrenden Booten gestört, die mit ihren dröhnenden Motoren durch den Fluss preschten. Sie hörten sich an, als würde jemand nebenan mit dem Rasenmäher herumfahren. In der Unterkunft bestätigte man uns nun, dass es auf der Insel keinen ATM gab. Wir könnten hier mit Kreditkarte zahlen und dann 3 % mehr zahlen oder Geld mit 6 % Aufschlag abheben. Beides klang auf Dauer nicht so toll, sodass wir uns dazu entschieden, am nächsten Tag noch einmal zum Festland zu fahren, um unser Glück mit den ATMs ein weiteres Mal zu versuchen. Bis dahin durften wir schon einmal all unsere Ausgaben bei der Unterkunft auf einen Deckel schreiben lassen.
Nach dem Mittagessen konnten wir dann gegen 15 Uhr in unseren Bungalow mit Flussblick einziehen. Wir schmissen unsere Rucksäcke nur kurz hinein und gingen dann umgehend der Tätigkeit nach, wegen der wir hier waren: Abhängen in der Hängematte.

Mit dieser Aktivität verbrachten wir den Nachmittag. Als wir später noch nach Hause skypten, hingen wir noch immer in unseren Hängematten herum.

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Letztlich standen wir erst auf, als es schon dunkel war und einfach zu viele nervige Fliegetiere um uns herum schwirrten. Das Skype-Gespräch führten wir im Bungalow zu Ende, bevor wir zum Abendessen aufbrachen. Im unterkunfteigenen Restaurant saßen wir in einer abgedunkelten Ecke am Fluss, um keine weiteren Fliegen anzulocken, aßen und spielten Würfelspiele.
So endete unser 2. Weihnachtstag und damit unsere ersten Weihnachtsfeiertage außerhalb von Deutschland und entfernt von der Familie. Wir können und möchten uns wirklich nicht darüber beschweren, wie unser Weihnachten verlief, doch gerade an Heiligabend war es (in Verbindung mit unserem Rollersturz) schwer, nicht bei unseren Liebsten zu sein.
So wissen wir zwar aktuell noch nicht wirklich, wo wir in ein paar Tagen – geschweige denn in ein paar Wochen oder Monaten sein werden –, doch wir können schon jetzt mit 100% Sicherheit sagen, wo wir Weihnachten 2019 verbringen werden. In der Heimat.

Jetzt heißt es aber erst einmal Don Det, die letzte Station auf unserer Laosreise. Und hier gefällt es uns bereits sehr, keine Frage. Was uns zwischen den Tagen hier erwarten würde, könnt ihr im folgenden Blog nachlesen.

Bis dahin,
M & P


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