moalboal – cebu

Tag 160: Transfer über Transfer

Unser Nachtflug von Hanoi nach Manila war ok. Auch die Einreise verlief wie immer problemlos. Es gibt Schlimmeres auf der Welt, als einen deutschen Reisepass zu haben.

Wir waren nur leicht verwirrt, wo wir nach dem Gepäck abholen hingehen mussten, um dieses und uns für den Anschlussflug einzuchecken. Nachdem wir anscheinend beim „lost baggage“ Schalter kurz Schlange standen, entschlossen wir uns, einfach noch mal in die Abflughalle zu gehen und regulär neu einzuchecken. Es war ja noch genug Zeit. Dies funktionierte einwandfrei. Ob es aber letztlich die für uns gedachte Option war – keine Ahnung. Wir saßen schnell im Anschlussflieger, doch dieser stand noch ca. 80 Minuten länger als es geplant war am Gate, bevor es endlich losgehen konnte. Naja, uns war es natürlich lieber der letzte Flug hatte Verspätung als der erste.
In Cebu informierten wir uns über SIM Karten, bevor wir das Terminalgebäude verlassen wollten, doch uns sagten die Pakete hier einfach nicht zu. Als wir aber kurz aus dem Gebäude waren, fiel uns ein, dass wir noch zum ATM mussten, bevor wir uns ein Taxi gönnen konnten. Der nette Herr Security ließ uns aber nicht mehr rein – nur Ausgang. So musste Pumba in das andere Gebäude gehen, um Geld abzuheben, während Mona schon einmal in der langen Taxischlange anstand. Kurz bevor wir an die Reihe kamen, kam ihr der Gedankenblitz, doch einfach schnell rundzufragen, ob außer uns noch jemand zum südlichen Busterminal wollte. Tatsächlich wollte ein tschechisches Pärchen hinter uns auch dorthin und schon war unsere Taxifahrt um den halben Preis gefallen. Wir hätten auch vorher schon rundfragen können, doch tatsächlich wussten wir erst 2 Minuten bevor wir das Taxi bestiegen, wohin wir eigentlich fahren wollten. Es gab für uns gerade die Optionen, in Cebu zu bleiben, eine Fähre nach Bohol zu nehmen oder einen Bus nach Moalboal. Spontan entschieden wir uns dann für letztere der Optionen, weshalb wir zum südlichen Busterminal mussten.
Als wir dieses Busterminal erreichten, half ein Kofferträger schnell dabei, die Taschen der Insassen auf einen Einkaufswagen zu laden und zum richtigen Bus zu fahren. Pumba, der das Bezahlen des Taxifahrers gerade übernahm, sah so jedoch nicht genau, wo es hinging und musste Mona und die Taschen kurz darauf erst einmal im Busterminal ausfindig machen. Mona ihrerseits war auch etwas in Sorge, wusste sie ja darum, dass Pumba die Richtung nicht gesehen hatte, wollte die Taschen aber auch nicht unbeaufsichtigt lassen.

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Im Endeffekt fanden wir uns eigentlich sehr schnell wieder und alles war gut, nur der Hunger nagte an uns. So entschieden wir uns, den ersten Bus, der in wenigen Minuten abfahren würde ohne uns fahren zu lassen und erst einmal in der nahen Elisabeth-Mall etwas zu essen aufzutreiben. In einer Stunde würde wieder ein Bus fahren, dann mit uns. In der Mall aßen wir Sizzling. Heiße Bratpfannen mit Fleisch oder Gemüse in dunkler Soße und Reis.
Dann ging unser Transfertag weiter. Von Cebu nach Moalboal im öffentlichen Bus. Als wir losfuhren, lief sogar Star Wars über die flimmernden Bildschirme. Das konnte ja was werden.


Wir waren recht zügig in Moalboal, dort aber dann – noch immer ohne SIM Karten – leicht verwirrt, wohin wir zuerst sollten. Zum 7-Eleven WLAN schnorren, in einem Café WLAN schnorren, irgendwo eine SIM Karte finden oder doch dem Tricycle Fahrer vertrauen, der uns ein passendes Hotel für unser Budget versprach. Am Ende führte uns der Fahrer auf den Markt und begleitete uns beim Kauf einer SIM Karte. Vielen Dank. Eine Fahrt nahmen wir leider trotzdem nicht in Anspruch, hatten wir auf dem Weg zum Markt doch ein schönes Schild eines Cafés gesehen, wo wir Pause machen wollten und erst einmal Unterkünfte online auschecken wollten. Der lustige Kellner wies uns darauf hin, dass im Gebäude des Cafés hier auch ein Hostel wäre, wir könnten es uns ja einmal anschauen. Tatsächlich war es die billigste Option für diese Nacht. Das sah man den Räumlichkeiten zwar definitiv auch an, doch wir waren geschlaucht von unserem Transfer von Hanoi bis hierher und wollten nicht mehr länger suchen, also sagten wir zu, 2 Nächte hier zu bleiben. So waren wir gut 26 Stunden, nachdem wir unsere letzte Unterkunft in Ha Giang verlassen hatten, in unserer neuen Unterkunft angelangt. Wir freuten uns tierisch darauf zu duschen und auch unsere Zähne zu putzen.
Dann brachen wir zum Abendessen auf. Das Ziel war die Three Crowns Bistro & Bar, wo es wirklich toll schmeckte. Pumba klärte während dem Essen via Facebook Messanger mit einem einheimischen Guide, den er in einem Reiseblog fand, dass wir am nächsten Tag gerne eine Canyoning-Tour in den Kawasan Falls machen würden. So stand also auch schon der Plan für den nächsten Tag.

Tag 161: Kawasan Falls – wir gehen fremd

Direkt nach dem Aufstehen, das nur aufgrund der Vorfreude auf die Kawasan Falls gelang, machten wir uns auf den Weg zu Moalboals Obstständen.

Frisch eingedeckt mit Obst ging es dann in dem öffentlichen Bus einige Kilometer nach Süden. Eintritt für die Kawasan Wasserfälle mussten wir nicht zahlen, da wir für später ja eine Canyoning Tour gebucht hatten.

Zwar gab es nur mündliche Absprachen, aber das Nennen unseres Ansprechpartners genügte hier als Beleg. Da wir recht früh aufgestanden waren, war der Wasserfall tatsächlich noch recht menschenleer. Darauf hatten wir gehofft. So konnten wir in Ruhe die ein oder andere Minute Natur genießen, bevor die Massen kommen würden.

Auf den weiteren Stufen oberhalb des Hauptwasserfalls war sogar noch weniger los. Hier chillten wir mit unserem Obst zum Frühstück und gönnten uns dazu noch einen Kaffee. Während unserer verspäteten Frühstückspause kamen immer mehr Gruppen aus dem Canyon, dessen Abschluss unser Frühstücksspot auf der zweiten Ebene darstellte.

Zur Krönung des Canyoning konnte hier ein Sprung gemacht werden, der ca. 13 Meter hoch war (zumindest war das die meist genannte Zahl). Nachdem wir genug Leuten beim Springen zugesehen hatten, ging es für uns wieder nach unten zur ersten Station.

Nach einiger selbst auferlegter Verwirrung, belegten wir hier ein Schließfach, wo wir unsere Wertsachen und Klamotten ließen und gingen zurück zum Eingang und Parkplatz, um unseren Guide zu treffen. Junie, so hieß er, erklärte uns dann beim Einkleiden, dass er seit 3 Stunden auf uns gewartet hatte, was aber wohl kein Problem für ihn war, da er ja wusste, dass wir erst die Wasserfälle genießen wollten. So fuhren wir zu dritt auf 2 Mopeds verteilt zum Ausgangspunkt des Canyoning. Eine junge Frau gab uns noch eine recht lustige, auswendig runtergeleierte Sicherheitseinweisung. Dann durften wir starten.
Zu Beginn ging es für eine halbe Stunde über einen Wanderweg zum Canyon. Junie schloss aufgrund unserer langen Beine darauf, dass wir den Weg in weniger als 20 Minuten schaffen würden. Er sollte recht behalten. Das lag aber wohl weniger an unseren Beinen, als vielmehr an seinem Tempo, welches er veranschlagte. Das Tempo erinnerte uns sehr an die Jungs von Kryshna, mit denen wir den Mount Batur auf Bali erklommen hatten: „Geh’n ma und pack mas?“. Immerhin überholten wir so noch einige Gruppen, hinter denen wir als Kleingruppe sonst im Canyon gehangen hätten.
Im Canyon war es Mona dann erst einmal wichtig festzuhalten, dass wir keine Eile hätten und den Canyon lieber genießen wollten, als nur durch zu hetzen. Das sah Pumba auch so, ihm kam es bis dato aber gar nicht so schnell vor.


Das Canyoning an sich machte uns beiden aber ziemlich Spaß. So fühlt sich ein „Canyoning-Fremdgehen“ also an. Es war etwas Anderes, als wir es aus Haiming kannten. Hier ging es hauptsächlich um Sprünge und weniger um Abseilen. Natürlich war das Wasser auch anders temperiert, wobei Junie es schweinekalt fand. Deshalb versuchte er, einen Weg für sich zu finden, der ihn trocken ließ. Bei den Sprüngen hatte man quasi immer Bodenkontakt, der aber aus weichem Sandboden bestand. Leider gab es auch nur eine Rutschmöglichkeit. Die durften wir aber wenigstens rückwärts hinabrutschen.
Mona traute sich auch ein paar Sprünge zu, bevor sie gegen Ende bei den größeren Sprüngen aber lieber Pumba den Vortritt ließ, der natürlich keinen Sprung missen wollte.
Als wir den Canyon verließen, nahm Junie unsere Helme schon einmal mit zur Base, während er uns darauf hinwies, mit den Westen ruhig noch auf der ersten Stufe baden zu können und sie später abzugeben. Leider verabschiedeten wir uns dann zu schnell für ein Abschiedsfoto, bevor Pumba noch eine Runde ins kühle Nass sprang. Da die Sonne bereits hinter dem Felsen war, war es Mona zu kalt, um noch einmal baden zu gehen.


Als wir etwas später an der Straße auf den öffentlichen Bus warteten, konnte die Sonne uns schon einmal gut antrocknen, bevor es in die Stadt ging. Wir hatten auf das Essen nach dem Canyoning verzichtet, was uns nun aber eine Menge Magenknurren bescherte. So gingen wir in der Stadt direkt wieder ins Three Crowns Bar & Bistro. Für Pumba wurde dort ein Thunfischsalat und ein Cordon Bleu aufgedeckt. Mona blieb bei ihren leckeren Nachos, die es auch am Vortag schon gegeben hatte.

Das Cordon Bleu war so gut, dass wir uns fragten, welchen Teil man am ehesten verhunzen kann, ohne dass es ins Gewicht fällt. Das Fleisch, den Käse, den Schinken oder die Panade? Egal, hier war alles gelungen.
Nach dem Essen und unserem langen und ereignisreichen Tag an den Kawasan Fällen ging es dann aber auch direkt in unsere Puffbude. Wir waren zu platt. Mona schlief umgehend, Pumba war noch eine ganze Weile wach. Es war schlichtweg zu warm in unserem Kabuff. Die Wachheit von Pumba nervte dabei nicht nur ihn selbst, sondern auch Mona, der es abwechselnd beim Erwachen dadurch zu laut oder zu hell war. Irgendwann fanden wir aber beide die benötigte Erholung im Schlaf.

Tag 162: Wann kommt der Bus?

Kaum hatten wir den Canyoning Tag aus den Knochen, sollte schon wieder ein Transfertag anstehen.

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Nicht jedoch, bevor wir nicht noch einmal in unserem Lieblingslokal (und einzigem besuchten Lokal), dem Three Crowns Bistro & Bar, mit einem guten Frühstück verabschiedeten. An der Bushaltestelle warteten wir danach über eine Stunde auf einen Bus in Richtung Süden. Es konnte scheinbar nicht immer so einfach gehen, wie es am Vortag gelaufen war. Das lange Warten auf den nächsten Bus hatte dementsprechend auch zur Folge, dass

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die Gruppe der Personen, die mitfahren wollten, immer größer wurde. Als der Bus dann kam, passten gerade so alle hinein, die in die Richtung wollten. Es gab aber natürlich nur noch Stehplätze für uns – naja, Mona setzte sich auf den Boden der Stufe vorm Fünfer.
Nach langer Fahrzeit, bei der wir auch eine gute Unterkunft für die nächsten Tage im spärlichen Internet fanden, erreichten wir einen Fährhafen, der sogleich auch Endstation sein sollte. Der Bus fuhr wohl noch einige Meter weiter, aber eben nicht noch die Kilometer bis zur südlichsten Spitze der Insel Cebu und dem dortigen Fährhafen. So entstand anfangs einige Verwirrung, ob wir hier die Fähre nehmen sollten oder doch noch mit einem Motorradtaxi oder Tricycle zum nächsten Fährhafen fahren sollten.

Im Endeffekt war es wohl egal und so entschieden wir uns, direkt die Fähre zu nehmen und auf der anderen Insel – Negros demnach weiterzuschauen. Wie es der Zufall so wollte,

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fanden wir einen Bus auf der Fähre, der direkt von Cebu nach Dumaguete auf Negros fuhr. Hier konnten wir uns für die letzten Kilometer einkaufen und waren so ohne große Umstände auch direkt am Busterminal in Dumaguete.
Bevor es aber umgehend zur Unterkunft gehen konnte, gingen wir noch einige Meter zu Fuß zu einem Büro der Philippine Airlines, weil wir für unseren kommenden Inlandsflug nur eine Rechnung erhalten hatten, nicht aber die typische Email mit den Reisedaten und dem Flugticket. Durch das Organisationswirrwarr in Hanoi waren wir uns so nicht einmal sicher, an welchem Tag wir fliegen würden. Innerhalb von wenigen Augenblicken war aber alles geklärt und wir hatten entsprechende Infos und Emails. Auf dem Rückweg zum Busterminal „stärkten“ wir uns auch noch eine Runde bei McDonalds.

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Die Menüs bekam man hier gefühlt hinterhergeschmissen, so billig waren sie. Die Nuggets waren hingegen überraschend teuer. Wirklich stärkend war dies alles aber wohl nicht, doch es war genau das, was wir nach dem langen Tag ohne Essen gerade brauchten. Im Anschluss ging es dann schnell von Dumaguete weiter nach Dauin in ein ganz nettes Hostel direkt am Strand.

Der ATM im Zentrum von Dauin wollte uns heute Nichts mehr ausspucken, aber immerhin gab im Backshop nebenan ein paar Backwaren – dafür reichte unser Geld also noch. Kleine Brötchen mit Kokosfüllung für 2 Pesos [ca. 0,03 €] das Stück. Und ja, auch Mona musste hier beim Zahlen lernen, dass 2+2=4 ist. Auch in Pesos.
In der Unterkunft wollte man uns direkt für eine Tagestour mit dem Schnorchel zur Apo Island begeistern, doch obwohl wir dort noch hinwollten, lehnten wir für den Folgetag lieber ab.
Wir hofften auf einen gechillten Tag am Strand. Überhaupt sollte nun die Strandzeit auf den Philippinen für uns starten. Strände und Entspannung waren ja auch der Grund, warum wir uns überhaupt recht spontan noch für die Philippinen entschieden hatten, bevor wir Südostasien verlassen wollten. Ob das so klappt? Wir werden sehen, was die nächsten Tage so bringen.

Bis dahin,
M & P


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