thailand 1.0

bangkok – stadt der tausend gerüche

Weltreise Tag 1: 3 Nights in Bangkok

Nach 10 1/2 Stunden Flugzeit, in welcher Mona die ein oder andere empfindliche Phase 10 Niederlage zu verkraften hatte, sind wir endlich in Bangkok angekommen. Es gab nur einen kleinen Zwischenfall. Ein Passagier versuchte nachts bei 11.000 m Höhe und -50° C vor unseren Augen die Notausgangstür zu öffnen, weil ihm das beleuchtete „EXIT“ so gut gefiel. Schon nach wenigen Sekunden und quasi bevor wir in unmittelbarer Nähe die Situation begriffen, tauchte die Chef-Stewardess auf und machte ihn nieder. Bestätigten Gerüchten zufolge war sein Name : Alkoholi Suffkovski. Zum Glück leben wir aber noch.
Also Bangkok. Schwüle Hitze liegt über der Stadt. Wie letztes mal. Beim Ausstieg aus dem Flieger wird uns dies direkt wieder bewusst. Aber gut, diese Wetterlage wird uns die nächsten Monate sowieso begleiten, weshalb man sich wohl direkt daran gewöhnen sollte. Hoffentlich hat Pumba genug im Koffer bei seiner Schweißproduktion.
Am Flughafen verläuft soweit alles gut, es dauert nur gefühlt ein paar Stunden bis wir checken, dass wir für das Visum einfach nur an der Passkontrolle vorbei müssen, ohne etwas zu bezahlen – es ist ja nicht so als wären wir vor zwei Jahren nicht auch schon hier gewesen. Auch die Frage, ob erst Gepäck oder erst Passkontrolle ansteht, springt uns kurz in den Kopf. Sind wohl wieder Flughafenanfänger. Wird sich auch noch mal bessern in Tempo und Ablauf. Aber wir kennen Bangkok ja schon und haben 3 Tage Zeit. (Deshalb werden wir auch nur zu wenigen der Haupt-Sehenswürdigkeiten aufbrechen, das meiste kennen wir schon. Uns geht es jetzt eher um das Gefühl der Stadt, also Nase zu und durch).
Mit dem Airport Link geht’s in die Innenstadt (billigste und stressfreiste Option). Wirklich nur zu empfehlen. Egal wohin man muss. In der Stadt kann man immernoch je nach Haltestelle und Hotel auf Taxi oder Tuk Tuk umsteigen, spart aber einige Hundert Baht und Verkehrschaos. Nach einem Spaziergang samt Gepäck an der Endstation des Airport Link entscheiden wir uns, ein Tuk Tuk bis zum Hostel zu nehmen. 1x Tuk Tuk pro Aufenthalt darf es dann doch sein. Zwei Tuk Tuk-Fahrer sowie ein Taxifahrer können uns nicht mitnehmen, da sie sich augenscheinlich in ihrer eigenen Stadt auch mit Stadtkarte und Google Maps nicht auskennen. Aber kein Ding. Lächeln und den nächsten rauswinken, bevor Mona die Sorge erfasst, dass es unser Hostel vielleicht gar nicht gibt. Und siehe da, der nächste Tuk Tuk-Fahrer weiß zumindest grob Bescheid. Er verlangt mit 200 Baht [5,25 €] einen viel zu hohen Preis für die Strecke, bringt uns dann aber sicher (so sicher es mit einem Tuk Tuk eben geht) zum Hostel. Gute Abzocke, aber auch selbst schuld. Wir waren auch erst überfordert, da uns die gängigen Preise nicht mehr bewusst waren (Gedächtnis ging uns ja scheinbar schon im Flugzeug verloren). So verpeilten wir auch noch zu feilschen, 130 Baht [3,40 €] wären sonst vielleicht möglich gewesen. Immernoch zu teuer. Aber Tuk Tuk Mafia eben. 1x ok, öfter nicht nötig. Später nutzten wir überwiegend den Bus in Bangkok. Geile Sache – zwar etwas chaotisch aber einfach local-feeling. Dazu noch das billigste Fortbewegungsmittel der Stadt. Man zahlt pro Person je nach Bus ein paar Baht. Wir mussten immer 9 oder 13 Baht [0,25 € / 0,33 €] pro Person pro Fahrt bezahlen. Im Vergleich dazu kostet eine Tuk Tuk Fahrt je nach Strecke das 10- bis 30-fache (ja, für Verhältnisse zu Hause immernoch ein Schnapper, aber bei 8 Monaten geplanter Reise macht Kleinvieh auch Mist und man muss ja nicht jede Mafia unterstützen). Das einzig kompliziertere beim Bus fahren ist, dass man keine Abfahrtszeiten findet. Vorher im WLAN mit Google Maps öffentliche Verkehrsmittel gewählt und die Sache läuft. Zumindest dann für diese Linie.

Also Hostel dann kurz und knapp – Krit Hostel:
optisch nice, gute Lage.
ruhiges Haus, nette Leute, aber keine Party.
so kann man sich einen gediegenen Aufenthalt in Bangkok vorstellen.
14 Betten in unserem Zimmer, immer 3/4 belegt.
weniger Deutsche als erwartet, wobei trotzdem wohl den größten Anteil.
sogar Dachterasse, aber wenig möbliert, also wenig genutzt.
Standort siehe hier:
Kosten im Mehrbettzimmer: ca. 4,90 € p.P./ Nacht
–> hat Mona gut gebucht.psx_20180915_2215344063544318702632882.jpg

Abends ging es dann noch ins verrückte Chinatown. Hier fanden wir im Schatten hinter einer Garküche ein gutes Abendessen und sogen ein wenig Bangkok-Feeling auf. Lange ging der Abend jedoch nicht. Die Müdigkeit siegte. Aber kein Problem, wir wollen uns ja Luft nach oben lassen.

Tag 2: Irgendwann lernt man aus seinen Fehlern

Auf zum Wat Arun, einem Tempel, der wegen Renovierung vor 2 Jahren – angeblich – geschlossen war (Aussage eines Longtailboot-Betreibers, heute wissen wir auch, dass man darauf besser nicht so viel gibt). Zu Fuß vom Hostel hin, Fähre für 4 Baht [0,1 €] über den Chao Phraya Fluss und schon da. Leider war die Fähre zu teuer, sodass wir nach der Zahlung des Hotels schon kein Bargeld mehr haben für den Tempeleintritt. ATM gefunden, Cash abgehoben, auf zum Wat Arun und die 50 Baht [1,31 €] Eintritt bezahlt. Während wir zahlen, gehen bestimmt 5 Leute einfach hinter uns durch, ohne vom Kartenabreißer gestoppt zu werden. Hätten wir es uns wohl auch sparen können, aber ist ja für eine gute Sache – hoffentlich.

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Nach der Tempeltour haben wir uns im Hostel schick gemacht für den berühmten Hangover Spot aus Teil 2. Die Skybar des Lebua Tower. Vor 2 Jahren wollten wir schon zwecks Fotos hin, aber Pumba war nicht schick genug gekleidet und die Türsteherinnen ließen uns nicht rein. Also zweiter Versuch. Wir also mit dem Bus zum Tower. Die Schaffnerin hatte uns netterweise im Auge, sodass wir unsere Station nicht verpassen würden (hätten wir wohl dank Google Maps und GPS sowieso nicht, aber herzlichen Dank noch einmal dafür).


Als wir im Lebua ankamen erstmal zur Toilette. Für Pumba hieß es lange Jeans aus dem Rucksack anziehen und los ging’s. Diesmal hat es geklappt. Jeans und Sportschuhe gehen also als schick durch, kurze Hose und Flip Flops nicht. Der Rucksack musste unten bleiben, wir beide durften hoch. Oben angekommen war die Freude aber schnell getrübt. Nicht endender Platzregen. Plattform draußen gesperrt. Zeitspiel mit einer Cola für jeden von uns. Nach 1 Stunde regnete es immernoch fast genauso, also brachen wir auch unseren zweiten Versuch, ein cooles Foto zu schießen, ab, zahlten 1.000 Baht [26 €] für 2 Cola und fuhren wieder runter.

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Man beachte, dass der Eintritt frei war, das sind tatsächlich die Cola-Preise. Cocktails sind noch mal doppelt so teuer. So sind 2 Cola tatsächlich der größte Kostenpunkt unseres Bangkok Aufenthalts, zusammen mit den Hostelkosten für 3 Nächte und nicht mal ein schönes Foto konnten wir dafür schießen. Hangover ist ganz cool, der Tower ist es nicht.
Blöd gelaufen. psx_20180913_1923234876901186092809161.jpgIm Nachhinein wären uns die Kosten selbst mit Fotos zu hoch gewesen, wenn man diese in Relation zu anderen Kosten unserer Reise setzt, aber wir haben da nicht genug drüber nachgedacht. Mund abputzen, weiter geht’s.
Sind noch mal nach Chinatown etwas essen und ein wenig Livemusik hören, bevor wir im Hostel dann unseren Instagram Account starteten. Mona ist da schon länger aktiv, Pumba fängt gerade erst so wirklich an aktiv zu sein. Wir wollten jedoch einen gemeinsamen Account für die Reise.
Folgt uns also auch hier, unter http://www.instagram.com/twogetthere.blog oder einfach über den entsprechenden Icon auf unserem Blog, um auch bei Fotos up2date zu bleiben und weitere Eindrücke von uns zu erfahren.

Tag 3: Heute wird’s bunt

Markttag. Wir starteten ruhig in den Tag, obwohl wir wissen, dass morgens auf den Märkten mehr Trubel herrscht und es noch mehr zu sehen gibt als mittags. Vielleicht aber auch genau weil wir das wissen. Dann schwitzt Pumba nur halb so viel (wobei die Mittagshitze das auch wieder ausgleicht).
Der erste Anlaufpunkt war der Blumenmarkt nahe der Memorial Bridge.

Farbenfroh und duftend gab dieser ein anderes Bild ab, als es die meisten Ecken Bangkoks mit ihrem starkem Geruch und Chaos tun.


Mit dem Wassertaxi (ein weiteres Transportmittel vorwiegend für Einheimische und preislich unschlagbar) ging es dann ein paar Stationen weiter. Mona hatte kurz einen Angstausbruch, als das Wassertaxi am Pier heftig anschlug, während Pumba nichtsahnend die Skyline Bangkoks am Ablichten war. Ob sie jedoch mehr Angst um ihren heiß geliebten Travelbuddy hatte oder doch um ihre noch heißer geliebte Spiegelreflexkamera, bleibt hier ungefragt und unbeantwortet. Aus Pumbas Perspektive stellte sich hier kein Problem dar, er hatte sich gut an einem Spanngurt angelehnt, der als Reling diente und dies auch zur Genüge tat (außerdem ist er ja Rettungsschwimmer und Wildwasser gewöhnt, auch wenn er in diese Flussbrühe ungern abgetaucht wäre. Erst recht nicht mit der Kamera wegen Mona’s Echo und so…).


Nach der Fährüberfahrt zur anderen Flussseite erwartete uns dort der Klong San Markt. Nach Blumen an der Memorial Bridge gab es hier nun alles zu sehen, was in Bangkok angeboten wird.

Von Kleidung und Schuhen über Lederwaren und Handyhüllen bis hin zu Massagen und Maniküren. Auch die klassischen Garküchen und Foodstände durften rund um den Markt nicht fehlen, wodurch wir uns ein großes verspätetes Mittagessen gönnten.psx_20180914_1751035396183650860993072.jpg

Die Busfahrt zurück zum Hostel wurde schließlich zu einem kleinen Abenteuer. Unsere Buslinie kam nicht, aber wir Füchse erkannten eine andere Linie, die wir aus Hotelnähe kannten. Wir sprangen schnell in den fahrenden Bus – ganz nach Thai-Style – und fragten die Schaffnerin, ob sie grob die von uns auf dem Handy gezeigte Region anfahren würden. Sie konnte uns weder mit ihren Englisch- noch mit ihren Erdkundekünsten weiterhelfen, sodass nach einigen Minuten das Handy im ganzen Bus umherging, um jemanden zu finden, der uns antworten konnte. psx_20180915_222124476011761117660618.jpgWir hatten recht behalten, der Bus war gut, die Linie fuhr auch in Hostelnähe. Was wir nicht bedachten war, dass er quasi die falsche Richtung nahm. So fuhren wir nicht den laut Maps gezeigten direkten Weg zum Hostel, sondern quasi einmal um die Stadt herum. Wir nahmen es nach anfänglicher Verwunderung über die Route, die wir per GPS am Handy verfolgten, mit Humor, da wir Nichts mehr geplant hatten für den Nachmittag.

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rot = geplante Route, grün = tatsächliche Route

Also 90 Minuten Busfahrt für 23 Cent pro Person. Günstiger kommt man eh nicht an eine Stadtrundfahrt dran! Auch, wenn die meisten hier gefahrenen Ecken auch keine waren, die ein Tourist je sehen möchte und das Wort Rundfahrt hier wörtlich zu nehmen ist und nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.psx_20180915_2256183984354613079023327.jpg
Endlich am Hostel angekommen, gönnte sich Mona das erste Mal für unseren Aufenthalt ihren geliebten Thai Tea mit Milch (ab jetzt folgten noch einige. Warum sie überhaupt so lange damit wartete, weiß niemand.). Wir hatten ein paar gemütliche Stunden. Die Ruhe vor dem Sturm. Sturm meint hier die belebte Partymeile der Khao San Road, die wir an unserem letzten Abend kurz unsicher machen wollten.
Pingpongshow hier, Lachgasabfüllung da, zwischendurch ein paar Vogelspinnen und Skorpione essen, das ist die Khao San Road (und nein, wir waren ganz züchtig und haben alles stets abgelehnt, auch wenn Mona im Vorfeld der Reise stets zur Pingpongshow wollte. Ja, Mona, nicht Pumba. Selbst der muss nicht alles sehen.)
Wir gönnten uns am letzten Abend ein gutes Garküchen-Pad-Thai, eine 30-minütige Fußmassage für 150 Baht [3,90 €] und ein Bierchen sowie ein Thai Tea (natürlich für Mona) bei Livemusik. In Bangkok gibt es wirklich noch in fast jeder Bar Livemusik und diese klingt meist sogar wirklich stark.
So ließen wir Bangkok ausklingen.

Tag 4: Bali is calling

Transfertag. Da unser Plan auch heute war, mit dem Bus die 21 km zum kleineren Flughafen der Stadt (Don Mueang Airport) auf uns zu nehmen, starteten wir zeitig. Man weiß ja nie. Alles lief jedoch bestens heute und wir hatten einige stressfreie Stunden am Terminal. Hier blieb uns Zeit, wie E.T. nach Hause zu telefonieren. Leider funktionierte der leuchtende Finger nicht (vielleicht weil Mona E.T. nicht gesehen hat und sich deshalb verwählt hat).
Also doch Skype.
J. muss aber noch etwas größer werden, bis er uns am Bildschirm erkennt. Lustig war’s trotzdem. Dann der Klassiker: Gepäckabgabe, Securitycheck, Gate warten und ab.

Bangkok – over and out.

Naja, ganz so schnell ging es dann doch nicht. Wegen heftigen Gewittern mussten wir noch ca. 1 Std auf dem Weg zur Startbahn Schlange stehen, bis wir abheben durften. Das war wirklich kritisch. Nicht wegen dem Wetter, sondern weil Pumbas „mentale Unterstützung“ irgendwann Überhand nahm und er den „Aus“ Schalter mal wieder zu spät fand. Mona not amused.
Aber nach 5 Höhenmetern in der Luft war alles vergessen und verziehen. Mona konnte wieder durchatmen und den Ärger erstmal in Bangkok lassen, fragt sich nur für wie lange…

Bali’s ahead.

Fazit:

Bangkok verkörpert wohl wie keine andere Stadt Kontraste in Lebensfreude, Sauberkeit und Lebensstandard. Trotz der armen Lebesumstände vieler Thais haben sie immer ein Lächeln auf den Lippen und den Sinn für die wichtigen Dinge im Leben. Wir mögen Bangkok (bis auf den Lebua Tower) auch nach dem dritten Kurzaufenthalt noch sehr. Es ist nicht die klassisch schöne Stadt im europäischen Sinne wie etwa Amsterdam oder Kopenhagen, aber Bangkok ist einfach cool. Sehr cool.


6 Gedanken zu “thailand 1.0

  1. Hi ihr Lieben!
    Vielen Dank für euren herrlichen Beitrag! Ich genieße diesen Stil der Beschreibungen total! 🙂 Das war mein heutiges Highlight ! Ich wünsche euch ein paar ruhige und erholsame Tage am Strand, und freue mich auf euren nächsten Beitrag. ❤
    Heute haben wir auch Sonne pur. Ich sitze hier mit Ausblick auf die Dünen und erahne das Meer …
    Ich liebe euch, dicken Kuss, bis bald!

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  2. Hi meine liebsten Weltenbummler!
    Wenn ich morgens als erstens die Klapperkiste öffne ist der erste Blick auf euere Blogs. Die sind so etwas vom herzerfrischend, spannend und präsent geschrieben, das ich jede Sekunde wie vor Ort mit erleben kann!
    Das ist das unübertroffen Beste, was Ihr für euer Leben machen könnt.
    Es wird Euch, durch die Kontakte zu vielen anderen Kulturen so unendlich Viel geben und manches ganz anders erkennen und bewerten lassen.
    Diese Erfahrung wird Euch niemand mehr nehmen können!
    Weiter so und bleibt trotz der anderen Essgewohnheiten gesund!
    We stay in contact!
    HESSL
    Raimund

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