Pumba hat im Januar 2018 die Reihe der Abschiede mit seinem Auszug aus der besten WG der Mainzer Straße in Saarbrücken begonnen. Eine tolle Zeit ging schweren Herzens zu Ende, aber Weltreise bedeutet sparen und das startete mit dem größten Kostenpunkt – der Miete. Masterarbeit und Job wurden dann jeweils halbtags aus der Heimat aus bewältigt
Mona hingegen blieb bis zuletzt in Köln, denn sie hatte neben der Master-Arbeit noch Veranstaltungen zu belegen und hatte nebenbei auch gar keinen Nerv, Pumba schon die 6 Monate vor der Reise 24/7 zu erleben. Beim Auszug aus der Rolandstraße im August kullerte auch hier das ein oder andere Tränchen – es war übrigens eine der schönsten Erfahrungen unseres Lebens, dieses Treppenhaus mit seinen einhunderttrölfunddreißig Stufen 20x hintereinander genießen zu dürfen; nur der Einzug im Oktober 2013 war noch schöner.
Wir wollten nicht heimlich, still und leise abhauen. Nein – wir wollten doch noch ein Bierchen mit Freunden und Familie trinken. Hierzu gab es unserer Meinung nach ja auch Grund genug. Nicht nur unsere Reise, also eine Abschiedsparty, sondern gleichzeitig noch eine Feier, um das Ende des Studiums zu feiern (falls das überhaupt ein Grund zu feiern statt zu trauern ist) und um Ramonas Geburtstag im August noch wertzuschätzen.
So luden wir ’ne Menge Menschen aus Familie- und Freundeskreis zu uns in die Heimat ein. Die Einladungen zu unserer Festlichkeit wurden (überraschenderweise) von den meisten Leuten erst einmal falsch interpretiert. Würden wir wirklich eine Einladung zur Hochzeit auf so billiges Papier drucken? Ok, ja.. Im Hinblick auf die Reise muss man ja sparen. Sollten wir mit dieser Art der Einladungskarte jemanden zu sehr überrascht, begeistert oder gar enttäuscht haben – sorry dafür – aber der Spaß gehörte uns.
Dankenswerterweise durften wir die Feier im April 2018 eingewiehenen neuen Materiallager unserer DLRG abhalten, dem Verein, der mit uns schon so viele tolle Aktivitäten durchgeführt hat. So mussten wir keine Location anmieten und hatten die Möglichkeit, Indoor- und Outdoorfeier zu kombinieren. Also Großer Dank an die DLRG, die Helfer und vor allem die Nachbarn.
Letztlich startete der Abend gegen 7 Uhr am Abend, als Ramonas Freundinnen aus Köln mit dem Zug als erste Gäste ankamen. Zügig kamen dann neben Pumbas Freunden aus Saarbrücken auch etliche Freunde und Familienangehörige und die Feier lief so richtig an.
Leider (für die Nachbarn) ging im Laufe des Abends die Kontrolle über die Lautstärke verloren, sodass die Musik wohl immer lauter statt immer leiser wurde – sorry dafür. Aber „c’est la vie“, wir hoffen, nach unserer Reise ist Gras darüber gewachsen und niemand ist uns mehr böse. Die Party endete schließlich wie sie begonnen hatte. Um 7 Uhr. Nur diesmal morgens mit den Freunden aus Köln und Saarbrücken, die dann doch gerne die vorhandenen Schlafmöglichkeiten nutzten.
Es war ein unglaublich schöner Abend, gepaart mit emotionalen Momenten und geilen Tanzeinlagen. Wir haben auf ein Neues gemerkt, wie liebenswert unsere Freunde und Familien sind. Wir sind unglaublich froh, diese Menschen in unserem Leben um uns zu haben und können jederzeit auf Rückhalt, Vertrauen und Liebe zurückgreifen. Danke!
Trotz der langen Nacht mit einigen Bier und Schnäpsen, musste der darauffolgende Tag auch noch überstanden werden. Als wir mit den über Nacht gebliebenen Freunden schließlich in den Tag starteten, waren schon der ein oder andere Helfer (ungefragt und trotzdem da, starke Aktion) dabei, das nächtliche Chaos zu beseitigen. Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, die ihre Heimreise antreten mussten, auch wenn man munkelt, dass noch nicht jeder wirklich fahrtüchtig gewesen ist, aber reden wir nicht darüber.
Wir selbst mussten dann in die Kirche. Taufe. Aus Onkel Pumba wird Patenonkel Pumba. Tante Mona bleibt Tante Mona. Es war nicht sehr einfach diesen Pflichtteil unbeschadet zu überstehen, doch abgesehen von kleinen Schwächen vor und nach der Messe, hielten wir uns vor versammelter Menge wacker. Weitere Details würden die Grenzen des guten Geschmacks sprengen und bleiben euch besser vorenthalten…
Die wenigen Tage bis zum Abflug verbrachten wir mit Reisevorbereitungen und dem endültigen Abschied von Familie und Freunden.
Amazon wurde gefühlt ausgekauft, um die letzten Dinge noch zu besorgen: Wäscheleine, Taschenmesser, Packsäcke… – Danke an Amazon Prime, was die Sache erheblich erleichtert hat!
Die Familie und einige Freunde, die unsere Party – aus immer noch unakzeptiereten Gründen – nicht mit erleben konnten, wurden noch abgeklappert. Innige Umarmungen und Küsschen hier und Küsschen da und ein paar Tränchen. Ganz viel Liebe in der Luft. Dann war aber auch genug mit Abschied.
Abflug. Vorfreude auf die kommenden Monate. Wir, nun als Reisepaar unterwegs. Weg vom Alltag. Flexibel, ungebunden und spontan.
Los geht’s!