cameron highlands – noch mehr natur + tee

Tag 41: kurz vorm Highlight gescheitert

Uns beiden ging es heute vom ersten Moment an schon um einiges besser als in den letzten Tagen. So konnten wir uns für heute viel vornehmen.
Da Josh scheinbar nicht mehr wach wurde und wir nicht allzu lange warten wollten, machten wir uns alleine auf den Weg zu einer Teeplantage. Da wir jedoch ein wenig ein schlechtes Gewissen hatten, hinterließen wir ihm immerhin bei Instagram eine Nachricht über unseren Marsch mitsamt Ziel, falls er nachkommen wolle. Doch er hatte am Abend zuvor bereits angekündigt am heutigen Tag wohl einen Ruhetag einzulegen, bevor es für ihn weitergehen sollte.
Aus unserer Idee dann einfach zu zweit zu wandern wurde aber auch nichts. Schnell wurde sie – ohne dass wir gefragt worden wären – zunichte gemacht, sobald wir das Hostel verlassen hatten. Denn da stand Buddy und wartete gefühlt nur darauf, dass wir über die Straße kamen und losmarschierten. Unser Hundeherz schlug wie wild. So waren wir also nun in einer Wandergruppe zu dritt unterwegs. 20181022_0903488640542868569234926.jpgDer heutige Dschungeltrail führte uns an weiteren Wasserfällen vorbei, die man manchmal aus der Nähe sah, manchmal etwas weiter weg durch die grünen Pflanzen und manchmal einfach nur rauschen hören konnte. Der Trail an sich war aber sehr schön zu gehen, auch das Gehen zu zweit (ok, zu dritt) gefiel uns, konnten wir doch ohne schlechtes Gewissen das Tempo variieren oder Stopps einbauen, wo immer es uns gerade zusagte.

Pumba fiel im Dschungel in einen Wechselgesang mit Vogelgezwitscher ein. Scheinbar hatten er und ein Vogel ein passendes Muster gefunden und pfiffen sich ständig die gleichen drei Melodien im Wechsel hin und her. Mona befürchtete schon, dass sich der Vogel gleich auf Pumba stürzen würde und ihn (Zitat:) „bestäuben“ würde. (Das mit der Vogelfortpflanzung lernen wir dann später noch einmal im Internet). Wir gingen unseren Trail bis zum bitteren Ende, auch wenn uns ein Hinweisschild ca. 500m vor dem Ende auf eine mögliche Abzweigung hinwies, da es ab hier gefährlich werden würde. Gefährlich war wohl das falsche Wort, wurde es nicht steiler abfallend als zuvor, doch der Pfad löste sich quasi in ein Nichts auf. Wo vorher noch ein Pfad zu sehen war und selbst an unklaren Stellen stets zu erahnen war, mussten wir uns hier wirklich den Weg selbst suchen und durch die Pflanzen freimachen. Das „Ende“ des Weges war dann inmitten einer Gemüsefarm.

Wollte man den Trail von hier starten, hätte man nie den Anfangspunkt gefunden, so viel stand fest. Der Ausgang aus dem Dschungel war aus 1 Meter Entfernung genauso anzusehen, wie jede andere Stelle rechts und links davon. Die Farmmitarbeiter konnten uns aber den Weg zur Straße weisen, von welcher nun noch befestigt die letzten 4,5 km bis zur Teeplantage zu gehen waren. Marina hatte uns am Morgen empfohlen von diesem Punkt aus den Weg nach oben zu trampen, doch da wir Buddy an Bord hatten, entschieden wir uns gegen diese Möglichkeit und gingen zu dritt einfach weiter. Wir waren einfach zu sozial oder zu besorgt um unser Rudelmitglied, ob es ohne uns durch den Dschungel zurück finden könnte – aber wahrscheinlich schon. So führte unser Weg stetig bergauf und vorbei an zahlreichen Gemüsefarmen und den Anfängen der Teeplantage.

Nach weiteren 2 Stunden wandern, in welchen wir Buddy mehrfach gegen einzelne andere Hunde und am Ende gegen ein ganzes Rudel Streuner mit Schreien und Stöcken verteidigten, erreichten wir eine Schranke. Marina hatte uns zwar schon erzählt, dass die Fabrik und das Teehaus montags geschlossen hätten, doch wir fußwärts durch die Plantagen wandern könnten. Der Guard an der Schranke wollte uns jedoch trotzdem nicht passieren lassen, bekäme er doch sonst eine Menge Stress mit seinem Manager. Wir waren also knapp 4 Stunden gewandert, um dann doch kurz vor knapp zu scheitern. Diskutieren half scheinbar auch nichts mehr, also mussten wir uns mit den Aussichten, die wir hier in den Anfängen der Plantage erhaschen konnten begnügen, waren wir schließlich auch schon seit einiger Zeit durch Teeberge unterwegs. Wir legten eine Pause beim Schrankenhäuschen ein, waren wir doch wirklich müde und Buddy machte den Eindruck, als würde er lieber schlafen wollen, als sonst irgendetwas auf der Welt. Wir snackten unsere 2 Bananen Wegproviant und traten schließlich den Rückweg von weiteren knapp 10 km an.

Hierbei mussten wir das Rudel Streuner mal wieder verscheuchen, als sie Buddy angreifen wollten. Das Fernbleiben von Buddy genügte jedoch nicht. Durch Pumbas Geschrei floh das Rudel dann ganz, sodass wir die schöne Stelle zugleich auch noch für einen kleinen Drohnenflug über die Teefelder nutzen konnten.


Nach mehr als der Hälfte des Rückweges hörten wir wieder einen Wasserfall im Dschungel, von dem man aber leider nichts sehen konnte.

So schlugen wir uns unseren Weg durch den Dschungel bis hinab zum Fuße des Wasserfalls und hatten eine schöne Aussicht auf unseren eigenen unberührten Wasserfall. Buddy sprang sogar die Felsvorsprünge hinab, um bis zum Wasser zu gelangen. Das schaumige wabernde Wasser am Rande eines Felsens veranlasste ihn dazu, dieses minutenlang anzubellen. Komischer Kerl dieser Buddy. Hier ließ es sich noch ein paar schöne Minuten mit tollem Ausblick genießen, bevor wir weitergingen – sah es doch nach aufkommendem Regen aus. Glücklicherweise schaffte auch Buddy es, einen Weg zurück nach oben zum Dschungelpfad zu finden. Auf den letzten Metern zwischen Dschungel und Stadt unterbrach der Regen ein paar tiefgehende Gespräche zwischen uns. Buddy beteiligte sich nicht an den Gesprächen, er ging einem seiner liebsten Hobbys nach: Rollern und Motorrädern hinterherjagen und sie anbellen. Das war mitunter wirklich gefährlich für die Fahrer und wir konnten diesen einige abfällige Gesten gegenüber Buddy nicht verübeln, doch auf uns hörte der Hund hier auch nicht. Wir waren also pünktlich zum starken Regenschauer in der Stadt angelangt, wollten nur essen, bevor wir ins Hostel gingen, da wir das Gefühl hatten, nach knapp 20 km zu müde zu sein, um nach dem Duschen noch einmal raus zu gehen. Buddy war wohl nicht weniger müde, als wir es waren, lief er doch immer einige Meter vor, um sich kurz hinzulegen, bis wir ihn passierten und er notgedrungen wieder aufstehen musste, um zusammen zu bleiben. So gingen wir zum Inder unseres Vertrauens, waren froh, dass wir draußen an der Straße sitzen konnten und nicht drinnen, da wir uns vor Schweiß selbst nicht mehr riechen konnten. Auch Buddy durfte hier bei uns liegen. Als wir jedoch dann in das Hostel gingen, trennten sich unsere Wege mit Buddy und wir sahen ihn auch nicht wieder. Er blieb an unserem Tisch liegen, bekam er hier doch gerade von unserem Nachbartisch noch etwas Hähnchenfleisch. Marina erzählte uns später, dass Buddy (rotes Halsband) noch einen Bruder mit blauem Halsband hat. Beide gehen wohl immer wieder mit Wandergruppen ihre Tagestouren ab. Wem sie gehören weiß auch sie nicht genau, doch wir sind uns sicher, dass sie keine Streuner sind, aufgrund ihres gepflegten Äußeren.
Es war schon später Nachmittag und wir chillten nur noch im Hostel bei Gesprächen mit anderen Reisenden und spielten mit Adam. Hatten Marina und ihr Mann uns doch tags zuvor noch erklärt, Adam würde all seine „Haustiere“ ‚Fi-Fi‘ nennen, bestand Adam aber heute plötzlich darauf, dass der Affe auf seinem Pyjama ‚Uh-Uh‘ heißen sollte. Dies überraschte seine Eltern ungemein. Weiterhin amüsierten wir uns bei einem Würfelspiel mit Adam, der einfach jede gewürfelte Zahl als „four“ identifizierte. 20181022_1949009140209516004626292.jpgWir korrigierten ihn leider Gottes so oft, dass er selbst die Vier, die er irgendwann tatsächlich gewürfelt hatte, nicht mehr so nannte, da er das Gefühl hatte, „four“ würde nirgendwo mehr passen. Sorry Adam, das wirst du aber alles noch lernen. Statt den Zahlen präsentierte er uns dann aber stolz seine Zeichnungen, die er mit Hilfe seines Vaters angefertigt hatte. Stolz benannte er uns auf Englisch jedes der Tiere, die darauf eingezeichnet waren. Adam und Ayna sind beide einfach goldig. Frech, aber goldig. Es war einfach eine tolle atmosphäre bei Marina. Der Abend verlief für Holländerin der Schuhdiebbande aus unserem Zimmer eher unschön. Sie übergab sich den ganzen Abend, bis ihre Freundinnen sie dann gegen 1 Uhr nachts doch in ein Krankenhaus bringen wollten. Beim Versuch das Schließfach im Dorm aufzuschließen, worin die wichtigen Dokumente lagen, ohne die man nicht behandelt werden würde, brach die Freundin (die Schuhdiebin) den Schlüssel in der Hektik im Schloss ab. Das Schloss war immernoch verschlossen und jetzt auch noch mit dem Schlüsselstück verstopft. Wir versuchten alle zusammen verschiedene Möglichkeiten, um das Schließfach zu öffnen: Taschenmesser, Karte aus dem Geldbeutel, restliches Schlüsselstück, nichts funktionierte. Das ganze Dorm war bereits wach und bat Unterstützung an. Als die Schuhdiebin dann Marina anrief und die Situation schilderte, kam Pumba auf die Idee, dass wenn das obere Schließfach offen stehen würde, könnte man das untere aus den Türangeln heben. Gesagt, getan. Die Belgierin wurde geweckt, um das obere Schließfach zu öffnen und schon war die untere Tür entfernt. Sicherheitslücke, die jetzt zu unserem Vorteil wurde. Anders herum hätte dies nicht funktioniert. Der Belgier über unserem Bett kam gar nicht darauf klar, welch cleverer Trick Pumba hier eingefallen war und machte einige Gags darüber, wie professionell Pumba das zu Hause aufziehen könnte oder scheinbar schon in der Branche aktiv wäre. Die Holländerinnen konnten aber schließlich zum Krankenhaus und wir konnten schlafen. Es war ja auch bereits schon 2 Uhr nachts.

Tag 42: ab durch den Regen

Der Holländerin ging es am Morgen noch immer nicht besser. Im Krankenhaus hatten sie ihr empfohlen, einen Spezialisten in KL aufzusuchen, was den Plan der drei zunichte machte. Eigentlich hatten sie einen Bus von hier nach Singapur gebucht und wollten von dort aus noch eine Insel besuchen. Jetzt waren alle Buchungen umsonst, beim Stornieren gab es auch kein Geld zurück, aber sie wollten ihre Freundin nicht alleine in KL lassen (auch wenn sie wegen eines Praktikums von 6 Monaten dort eine Wohnung und weitere Freunde hatte, die beiden anderen aber nur 11 Tage zu Besuch waren). Blöde Situation, die man auf Reisen nicht haben möchte. Sie verwarfen Marinas Angebot aber, noch einen Tag zur Genesung zu bleiben und wollten tatsächlich den Bus um 8:45 nach KL nehmen. Mutige Entscheidung wie wir fanden, erinnerten wir uns doch an die rasante Hinfahrt und unsere Magenprobleme, obwohl wir uns nicht die ganze Zeit übergeben mussten.
Wir hingegen liehen uns einen Roller und wollten Teeplantagen abklappern, nachdem unsere Füße heute eine Pause brauchten. Pumba startete sogar richtig froh in den Tag, hatte er doch tatsächlich noch eine nicht zu gewinnende Partie Fantasy Football über Nacht nach Wochen der Niederlagen gewonnen.
Mit dem Roller ging es als erstes zu zwei Teehäusern mit Aussichtsplattformen an der Hauptstraße von Tanah Rata.

Hier hielten wir uns aber nur kurz auf, wollten wir doch hier nicht für einen kleinen Obulus durch die Felder wandern. Dann fuhren wir zur gestrigen Schranke, die wir heute problemlos passieren durften.

Die Boh Tea Plantation (vor und hinter der Schranke) ist die größte Teeplantage in ganz Südostasien. Ist man erst einmal auf dem Viewpoint nahe der Fabrik angelangt, versteht man auch, warum dies so ist.

In beide Täler erstreckt sich der Blick über endlose Hänge rechts und links voller Tee. Die Aussicht hier war wirklich sehr schön und die Dimensionen ließen uns staunen. Auch wenn die Beine zum Viewpoint vom ersten Schritt an sehr schwer wegen dem gestrigen Tag waren, lohnte sich der Aufstieg doch sehr. Drohnenflüge waren hier jedoch leider nicht erlaubt. Es sei denn man hatte eine schriftliche Genehmigung vom Manager. Da dieser aber gerade nicht auf dem Viewpoint zugegen war, blieb die Drohne in der Tasche. Wir machten stattdessen lustige Bilder mit der Kamera.

Als Fotos sind sie vielleicht weniger lustig, als es ein Video gewesen wäre. Man hätte auf einem Video doch immerhin Monas Mordversuche erkannt, als sie versuchte Pumba auf den „Huckepack“ zu springen. Eigentlich reichte es hierbei nach oben zu springen und sich greifen zu lassen, Mona versuchte es aber lieber mit Anlauf und Sprung nach vorne, sodass wir beinahe beide in die Teehänge stürzten, in denen wir sowieso schon recht unsicher aufgrund des steilen Gefälles standen. Pumba schaffte es jedoch noch einmal uns zu fangen und wir lachten uns über diese motorischen Experimente schlapp.psx_20181026_2113127595730829493665096.jpg
Unten an der Fabrik machten wir keine der kostenlosen Führungen durch die Fabrik, gönnten uns aber noch einen viel zu überzuckerten Eistee – auf den Tischen des Teehauses stand doch zusätzlich noch kiloweise Zucker zum Süßen bereit. Das Wetter schien umzuschlagen, weshalb wir die Eistee schnell auf 0 zogen und uns zu unserem Roller aufmachten. Der nahende Regen konnte uns jedoch nicht daran hindern, noch ein paar lustige Super-Slow-Mo’s von uns anzufertigen.

Dieser witzige Spaß wurde schließlich aber doch vom Regen ausgebremst, sodass wir mit dem Roller gen Tal aufbrachen. Der Roller ging stets wieder aus, wenn man ohne Gas die Bremsen zog, sodass wir uns einfach nach unten rollen ließen. Der Regen wurde dann aber zu stark und wir mussten einen Unterstand auffinden. Bis wir diesen erreicht hatten, war jedoch schon viel Wasser den Berg runtergeflossen. Die Straße entwickelte sich zu einem Fluss, auch wir waren bis auf die Unterwäsche durchnässt.


In einer kurzen Regenpause ging es dann die knapp 30 Minuten Richtung Tanah Rata, wo wir überrascht waren, dass es hier noch gar nicht geregnet hatte.

Motiviert von den hier trockenen Straßen, verlängerten wir die Leihe unseres Rollers um eine weitere Stunde, da Mona liebend gerne noch im Nachbarort ein paar Waffeln essen wollte. Auf diesen Waffelladen hatte sie sich schließlich schon den ganzen Tag gefreut, auch wenn die Freude durch den Regenschauer kurz getrübt wurde. Als wir gerade wieder trocken und abfahrbereit waren, zog der Schauer dann auch über Tanah Rata, sodass wir auf eine Regenpause warteten, bis wir losfuhren. Als wir diese erreicht hatten, schwangen wir uns schnell auf den Roller, um die 10 Minuten nach Brinchang zu fahren. Auf dem Weg wurden wir leider von einem noch stärkeren Regenschauer überrascht. Wir waren innerhalb von Sekunden wieder bis auf die Unterhose durchnässt. Was ein Pech. Jetzt war es aber auch egal, wir zogen die Fahrt durch. Zum krönenden Abschluss der Negativspirale stellten wir fest, dass der tolle Waffelladen heute Ruhetag hatte. Also war die ganze Fahrt hierher umsonst gewesen, wir hatten unnötigerweise unseren nächsten Satz Klamotten genauso nass wie den der Stunde zuvor und hatten auch noch Geld für den Roller bezahlt, den wir dann ja gar nicht mehr gebraucht hätten. Gebraucht war dadurch jetzt unser Nachmittag. Wir kehrten in einem chinesischen Straßenlokal ein, aßen schnell ein bisschen gebratenen Reis (Pumba mit Seafood, Mona vegetarisch) und fuhren genervt und enttäuscht wieder zurück zum Hostel.
Hier spannten wir erstmal unsere Wächeleine quer durch unser Dorm (ihr erster Einsatz, seit wir unterwegs sind), sodass wir all unser nasses Zeug aufhängen konnten. 20181023_1554235914032028050497562.jpgSo nahmen wir zwar quasi das ganze Zimmer in Beschlag, aber es störte weder Antoine, der die Nacht mit uns hier verbrachte, noch Marina, die herzlich über diesen Anblick lachen musste.
Die warme Dusche und ein wenig Chillen im Bett brachten die Stimmung zwar wieder etwas nach oben, doch Ayna und Adam schafften dies mühelos – Kinder zaubern einem einfach immer ein Lachen ins Gesicht. Adam war mit einem Schwert bewaffnet und griff die Hostelgäste an. Er lachte sich kaputt sich, wenn er jemanden erwischte, der schmerzverzerrt zu Boden ging. So trieb er Mona auch quer durchs ganze Hostel, bis diese in unserem Bett bei Pumba Schutz suchen wollte – vergebens. Adam erwischte sie mehrfach und trennte ihr alle Glieder ab, bevor er zum tödlichen Stoß ansetzte. Bevor Marina im Zimmer sein konnte, um Adam zur bevorstehenden Dusche zu bringen, tanzte und sprang dieser schon siegestrunken auf dem Hochbett über uns und feierte seinen Sieg über sämtliche Gäste.
Pumba hatte mittlerweile ein flaues Gefühl im Magen. Er wusste nach einiger Zeit nicht so recht, ob es vom Hunger kam oder vom vergangenen Essen, aber wir entschlossen uns dann einfach schon mal etwas Kleines essen zu gehen. Pumbas nasse und durchgeschwitzte Jeans hat derweil schon das ganze Hostel eingestunken, sodass wir sie nach unten zum Eingangsbereich und den Schuhen zum Abtropfen und Trocknen hängen mussten. Unser Inder des Vertrauens, der uns zu jeder erdenklichen Mahlzeit (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snack zwischendurch) freudig seine Karte reichte, wenn wir vorbeigingen, war etwas traurig, dass unsere Wahl nicht auf ihn und sein Lokal fiel. Er fragte, was wir denn in der Stadt wo anders essen wollen würden, was er nicht auf seiner Karte hätte. Und tatsächlich hatten wir mit unserer Antwort „Falafel“ das wohl einzig verbliebene Gericht genannt, was auf seiner Karte fehlte. 20181023_2003143344875802523413094.jpgSo konnte er uns keine Argumente für den Abend liefern und wünschte nur einen guten Appetit im arabischen Restaurant. Trotzdem wollte er noch ein Erinnerungsfoto mit uns schießen, bevor wir am nächsten Tag abreisen würden.
Auch nach dem Abendessen war Pumbas flauer Magen noch nicht ganz abgeklungen, was sich letztlich auch auf der Toilette bemerkbar machte. Aus Angst, ihm würde es am nächsten Morgen so ergehen, wie der Holländerin heute morgen, nahm er in der Folge einen Kohletabletten-Drink ein. Wir füllten unsere Myanmar-Visa schließlich aus. Marina war so lieb, uns unsere Passfotos einzuscannen und als Datei zukommen zu lassen. So war alles Organisatorische erst einmal abgehandelt und wir konnten beruhigt schlafen.

Tag 43: ab in den Norden

Wir starteten mit dem Packen unserer Backpacks in den Tag. Unsere mittlerweile getrockneten Klamotten stanken zwar ziemlich, doch es nützte ja nichts, sie mussten verstaut werden. Unsere Schuhe hatten jedoch nicht ausreichend viel Platz und waren noch ziemlich nass vom gestrigen Tag. Hoffentlich würde der Bus heute eine nicht ganz so starke Klimaanlage haben, hatte Pumba doch keine lange Hose mehr zum Anziehen, ohne den Bus vollzustinken und nur Flip-Flops an den Füßen. Mona hatte immerhin trockene Schuhe, wenngleich dieser vor Dreck auch nur so strotzten, aber das kümmerte uns ja wenig.
Wir schauten beim Frühstück mit Ayna noch einen Cartoon auf Youtube, bevor es zum Busterminal gehen sollte. Lustigerweise brach fast das gesamte Hostel nach Penang auf. Josh hatte diesen Weg gestern schon auf sich genommen. Heute waren neben uns beiden noch 3 Frauen aus dem Nachbarzimmer im gleichen Bus mit dabei. Adam und Marina (wir wissen nicht, wer es mehr wollte) wollten zum Abschied noch ein Foto mit der gesamten Abreisetruppe machen. Dann ging es zu fünft zum Bus, während uns der Inder im Vorbeigehen noch einmal herzlich zugewunken hatte. Vor dem Bus hatte wohl jemand etwas zu essen nicht vertragen (wir wissen nicht ob Mensch oder Hund), fanden wir doch nur eine große Pfütze mit halb verdautem Essen. In der Hoffnung, dass niemand vor dem Einsteigen hineintreten würde, schirmten wir die Stelle bestmöglich ab. Als wir sie dann aber beim Einladen unserer Taschen in den Gepäckraum doch kurz außer Acht ließen, schaffte es tatsächlich eine Frau, prompt hineinzutreten. Na vielen Dank. Gratis Aromatherapie im Bus. Die letzte Hoffnung bestand darin, dass diese Frau nicht neben uns sitzen würde. Gott sei Dank war das auch nicht der Fall, wir sollten neben einer Frau aus Marina’s Hostel sitzen. Als wir noch vor der Fahrt feststellten, dass Pumbas Rückenlehne kaputt war (beim kleinsten Druck fiel diese umgehend in die Liegeposition), wurden wir zwar umgesetzt, doch auch jetzt noch recht weit von der Aromawolke entfernt, die glücklicherweise in der letzten Reihe Platz gefunden hatte.
Der Start nach Penang war gefühlt noch kurviger und rasanter als die Hinfahrt in die Highlands. In einer Kurve flogen selbst unsere Schuhe einmal quer durch den Bus und mussten wieder eingesammelt werden.

Da die Sitze auch recht unbequem waren, fürchteten wir nicht nur ein Erbrechen, sondern ebenso blaue Flecken an Oberschenkeln und Hüfte, durch das ständige Anschlagen an den Lehnen. Als wir die Berge verlassen hatten, machten wir eine 30 minütige Mittagspause an einem größeren Busterminal, wo wir eine Kleinigkeit zu essen fanden. Aus den 30 Minuten wurden 45 Minuten, also hatte der Busfahrer wohl zu viel Zeit in den Bergen reingefahren. Auf der Autobahn wurde die Fahrt dann angenehmer, was Pumba dazu nutzte, im Wechsel zu dösen oder seinen Downloads des Podcasts der „Kack- & Sachgeschichten“ zu folgen. Mona nutzte die ruhigere Fahrt orgakrammäßig zum Sichten von Unterkünften für Singapur und Melakka und zum ‚To Do‘ in Penang. Am Ende der Fahrt waren wir doch etwas überrascht, dass unser Bus doch über eine der beiden Brücken nach Penang fuhr, dachten wir doch, wir würden am Busterminal am Festland abgesetzt werden. Bevor dies aber nur die nächste Station war, stiegen wir am Busterminal der Insel aus und fuhren schließlich mit einem local Bus ins Zentrum, von wo aus wir unseren Weg ins Page 63 (Noob-Hostel) zu Fuß schafften.

Nach einem langen Transfertag waren wir also in Penang angekommen. Die Hauptstadt der Insel, Georgetown, war schon beim ersten Anblick und Gefühl das Richtige für uns und wir freuten uns über unsere Zeit hier.

Was wir hier dann sehen und erleben werden und wen wir hier so treffen werden, erfahrt ihr in dem nächsten Blogbeitrag. Bleibt so lange geduldig und genießt eure Zeit. Wir genießen auch ganz bestimmt unsere, obwohl wir wissen, wie schön es auch zu Hause wäre. Passt auf euch auf.

Bis dahin

M & P


2 Gedanken zu “cameron highlands – noch mehr natur + tee

  1. Hallo meine Lieben!
    Geduldig auf den nächsten Blog warten…………das ist so ne Sache!
    Also wenn ihr soviel weiter wandert, dann braucht Ihr noch einige neue Paare Schuhe!
    Das sind ja schon ganz schöne Strecken!
    Ganz toll fand ich die Bilder von den Teeplantagen und man sieht, wie mühsam die Arbeit da in den Hängen ist!
    Da macht sich niemand Gedanken drum, wenn man einen Teebeutel in heißes Wasser-Tasse tut.
    Weiter so und werdet nicht mehr Krank!
    LG
    Raimund

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    1. Ja, ist schon größtenteils sehr unwegsames Gelände. An einige Stellen kommen mittlerweile auch kleinere Maschinen ran, andere müssen aber per Fuß bestiegen und per Hand abgepflückt werden. Nicht der einfachste Job. Und leider auch nicht der lohnbringendste.

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